Covestro setzt auf Nachhaltigkeit
Der Chemiekonzern Covestro veröffentliche jüngst zwei interessante Nachrichten. Während wir den abgeschlossenen Verkauf des Additive-Manufacturing-Geschäfts kurz vor Ostern für 43 Mio. Euro als unbedeutend einstufen, hebt sich der Konzern mit dem Fokus auf die Kreislaufwirtschaft und dem Umbau der Produktion auf recycelte und biologisch erzeugte Rohstoffe vorteilhaft ab. Ende März wurde mit Baytown in Texas der letzte große internationale Standort zertifiziert. Von dort aus sollen nord- und südamerikanische Kunden aus der Automobil-, Bau- oder Haushaltsgeräteindustrie ab dem 2. Hj. mit umweltfreundlichen Produkten beliefert werden.
Langfristig dürfte die Neuausrichtung für Wettbewerbsvorteile sorgen, kurzfristig steht dem Konzern jedoch ein schwaches Gj., beginnend mit der Hauptversammlung (19.4.) und dem Q1-Bericht (28.4.), bevor. CEO Markus Steilemann will die Dividende ausfallen lassen und geht zudem im Q1 von einem massiven Rückgang des EBITDA auf 100 Mio. bis 150 Mio. (Vj.: 806 Mio.) Euro aus. Die Jahresaussichten sind mit deutlichen EBITDA- und FCF-Einbußen (2022: 1,6 Mrd. bzw. 138 Mio. Euro) ebenfalls trübe. Ein Einstieg bei der DAX-Aktie (36,41 Euro; DE0006062144) käme somit aufgrund eines erwarteten EBITDA-Margenverfalls auf 7,7% (8J-Schnitt: 16,5%) und eines hohen 2023er-KGVs von 41 (7J: 14) noch zu früh. Wir warten auf Anhaltspunkte für die möglicherweise 2024 beginnende Geschäftserholung. sm
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