Carbios – Auf dem Weg zur Profitabilität bis 2027

Eine kleine Firma in Europa hat das Potenzial, das weltweite Problem des Plastikmülls erfolgreich anzugehen: Carbios hat ein Verfahren entwickelt, mithilfe von Enzymen die Polymere in PET-Flaschen und Textilfasern wieder in die Ursprungs-Monomere zurückzuwandeln. Der Fahrplan hin zur Profitabilität bis 2027 wird dabei präzise eingehalten, erklärte uns CEO Emmanuel Ladent jüngst auf dem Eigenkapitalforum in Frankfurt.

Wichtigster Baustein ist dabei die Errichtung einer kommerziell arbeitenden Fabrik an der Grenze zu Luxemburg, die im Vollausbau die Kapazität haben soll, 50 000 Tonnen PET, umgerechnet etwa 2 Mrd. Plastikflaschen oder 300 Mio. T-Shirts, wieder in die Ausgangsstoffe umzuwandeln. Carbios besitzt über 58 Patent-Familien und hat sich laut Ladent damit einen jahrelangen Vorsprung vor möglicher Konkurrenz gesichert (vgl. PB v. 17.2.). Mit der kommerziellen Fabrik sollen dann nicht nur erste eigene Umsätze erzielt, sondern auch das Training potenzieller Lizenznehmer vor Ort ermöglicht werden.

„Wir haben in nur zehn Monaten die Erlaubnis zum Bau der Fabrik bekommen – üblich sind in Frankreich 17 Monate. Wir haben die wichtigsten Leitungsfunktionen besetzt und sind jetzt mit Unterstützung von Universitäten und Branchenverbänden auf der Suche nach den benötigten rd. 70 Mitarbeitern“, so Ladent. Alles laufe nach Plan – auch die Finanzierung, ergänzt CFO Pascal Bricout: „Die Finanzierung des Baus der Fabrik ist sichergestellt und wir sind voll finanziert, um den Cash Burn unserer Aktivitäten zu schultern, bis wir unter dem Strich positive Zahlungsströme erzielen.“ CEO Ladent hält daran fest, bis 2027 Gewinne schreiben zu wollen. „Sobald die Fabrik auf vollen Touren läuft, erzielen wir sehr schnell Umsätze, die wegen unseres wenig kapitalintensiven Geschäftsmodels rasch Gewinne möglich machen.“

Damit will Carbios laut der im Juli vorgestellten Strategie bis 2035 einen Marktanteil von bis zu 12% in dem rasch wachsenden, auf etwa 200 Mrd. Euro geschätzten PET-Markt erreichen. „Dieser Markt wird sich in den kommenden 25 Jahren von rund 101 Mio. Tonnen (2025) bis 2050 auf geschätzt 186 Mio. Tonnen nahezu verdoppeln, wobei das Gros des Wachstums auf das von uns betriebene ‚advanced‘ Recycling (+17% CAGR) entfallen wird“, erklärt uns Ladent.

Fazit: Die im „Growth“-Segment der Euronext notierte Aktie (22,60 Euro; FR0011648716) verfügt über großes Potenzial, auf dessen Einlösung Anleger aber noch ca. drei Jahre warten müssen. kdb

Das ist uns noch zu weit weg. Wir beobachten Carbios aber weiter sehr aufmerksam.

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