Biontech hat Feuerkraft in petto
Der Wirkstoffentwickler Biontech hat im Q3 besser abgeschnitten als befürchtet. Die vom Partner Pfizer vorgenommenen Vorratsabwertungen auf vom Ablauf bedrohten Corona-Impfstoffen „wurden größtenteils schon im Gj. 2022 berücksichtigt und fallen mit einem geringeren Betrag als ursprünglich gedacht in diesem Jahr an“, erklärte CFO Jens Holstein am Montag (6.11.) bei Vorlage der Zahlen.
Der Umsatz lag im Q3 mit 895,3 Mio. Euro zwar wie erwartet um drei Viertel unter Vj. (3,5 Mrd. Euro). Weil die Umsatzkosten aber im gleichen Umfang schrumpften (-78% auf 161,8 Mio. Euro) und die SGAE-Ausgaben nur marginal (+2,5%) stiegen, gelang ein überraschender Gewinn von 160,6 Mio. Euro oder 0,67 Euro je ADR (91,60 Euro; US09075V1026). Analysten hatten mit einem Verlust kalkuliert.
Angesichts der niedrigeren als erwarteten Covid-Erträge im laufenden Jahr (nur noch 4 statt zuvor 5 Mrd. Euro), schnallt Biontech den Gürtel enger: Die F&E-Ausgaben werden auf maximal 2 Mrd. (zuvor: maximal 2,2 Mrd.) Euro gekürzt, die SGAE-Ausgaben sollen maximal 650 Mio. (zuvor: bis zu 700 Mio.) Euro betragen. Mit Liquiden Mitteln von 16,9 Mrd. Euro ist die Kriegskasse dennoch prall gefüllt, um weiter an zukunftsträchtigen Krebstherapien zu forschen: Aktuell gibt es zwei klinische Studien in der abschließenden Phase III und vier in der Phase II. kdb
Biontech hat die nötige Feuerkraft zum Umbau. Wir warten bei der teuren Aktie (2024er-KGV: 47) aber einen klinischen Durchbruch ab.
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