Sportartikelhersteller

Adidas – Hausgemachte Probleme

Adidas-Shop in München
Adidas-Shop in München © Adidas

Bei Adidas hing die Messlatte im Vorfeld der Q1-Zahlen (5.5.) denkbar tief. Dennoch verfehlte der ausgewiesene Verlust je Aktie von 0,18 Euro den Konsens (-0,11 Euro) noch einmal deutlich. Im Vj. standen unterm Strich noch 1,60 Euro je Aktie.

Erschreckend ist auch der Rückgang der Bruttomarge um 510 Basispunkte (bps.) auf 44,8%. Die Gründe für den unter den Schätzungen (44,9%) liegenden Rohertrag waren u. a. gestiegene Kosten in den Lieferketten sowie höhere Rabatte, um den hohen Lagerbestand abzubauen. Auch der Lokalrivale Puma musste im Q1 mit den gleichen Herausforderungen kämpfen, schlug sich allerdings deutlich besser (-70 bps.).

Für das insgesamt schwächere operative Abschneiden spielen bei Adidas dagegen hausgemachte Probleme eine Rolle. Nachdem der weltweit zweitgrößte Sportartikelhersteller im Vj. die Zusammenarbeit mit US-Rapper Kanye West wegen seiner verbalen Entgleisungen beendet hatte, liegen die bereits produzierten „Yeezy“-Schuhe auf Halde. Adidas musste darauf nun Wertberichtigungen vornehmen. Schon Anfang Februar bezifferte der Vorstand diese auf Sicht des Gj. im schlimmsten Falle auf 700 Mio. Euro.

Da ein Gewinneinbruch zumindest teilweise eingepreist war, goutierten Marktteilnehmer v. a. die besser als erwartete Umsatzentwicklung. Der währungsbereinigte Umsatz lag mit 5,3 Mrd. (Konsens: 5,1 Mrd.) Euro auf Vj.-Niveau. Rechnet man die Yeezy-Umsätze aus dem Vj. heraus, dann hätte das Umsatzwachstum immerhin 9% betragen. Unser Musterdepotwert Puma schlug sich im Q1 mit einem wb. Umsatzwachstum von 14% in jedem Fall besser. Interessant ist, dass die China-Umsätze von Adidas (Umsatzanteil: 17%) im Q1 um 9% gefallen sind, während Puma im Reich der Mitte erstmals seit zwei Jahren wieder ein Wachstum von 10% auswies.

Seit Jahesbeginn liegt die DAX-Aktie (168,64 Euro; DE000A1EWWW0) rd. 30% im Plus. Ohne nennenswerte Fortschritte des neuen CEOs Bjørn Gulden wird seit Amtstritt (1.1.) eine fundamentale Trendwende eingepreist. Für uns ist das entschieden zu früh. Das KGV (2024) von 37 (historisch: 34) ist zu teuer. pk

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