DFV – „Staat ist ein Pflegefall“
Der letzte Börsengang des Jahres 2018 gehörte der Deutschen Familien Versicherung (DFV). Dass der Emissionserlös mit 51,3 Mio. Euro unter den erwarteten 75 Mio. Euro blieb, kann Stefan Knoll die Freude über dieses Ereignis nicht nehmen.
Der CEO sprühte auf der Bilanz-PK des Börsenneulings am Donnerstag (4.4.) nur so vor Freude und Zuversicht. Dann werde die geplante Expansion des Geschäfts ins europäische Ausland eben vertagt, der deutsche Markt sei sowie groß genug. Auch dass die DFV im vergangenen Jahr einen Verlust von 3,3 Mio. Euro einfuhr und diesen 2019 auf 9 Mio. bis 11 Mio. Euro vergrößern wird, kann die Stimmung nicht trüben. Knoll begründet dies mit den hohen Investitionen ins Neugeschäft, die sich erst im Laufe der ersten Vertragsjahre auszahlen. Aber genau hier will die DFV wachsen: 2019 sollen 100 000 Neuverträge abgeschlossen werden (2018: 55 000). Großes Potenzial sieht Knoll bei Pflegeversicherungen, von denen er deutlich mehr verkaufen könnte, wenn Gesundheitsminister Jens Spahn nicht jeden Tag eine Bemerkung zu dem Thema abgeben würde. Berlin sei beim Thema Pflege unfähig, poltert der CEO. „Der Staat ist ein Pflegefall.“
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