FOMC – Drama in zwei Akten
Die Pressemitteilung, die am Mittwochabend (2.11) von der US-Notenbank Fed veröffentlicht wurde, hatte einen zweifellos „dovishen“ Zungenschlag und ließ die Märkte in erster Reaktion erleichtert aufatmen. Denn die darin verkündete Zinsanhebung um 75 Basispunkte war erwartet worden und es wurde betont, dass bei den zukünftigen Zinsschritten die bereits vorgenommenen Anhebungen sowie die Verzögerung, mit der sie auf die Wirtschaft einwirken, berücksichtigt werden würden. Damit liegt der neue Zinskanal in den USA nun zwischen 3,75% und 4,00%.
Auf der anschließenden Pressekonferenz schlug Jerome Powell allerdings völlig andere Töne an. So betonte er, dass das Zinsziel für den Anhebungszyklus noch nicht erreicht sei und es nun sogar höher liege als noch im September angenommen. Es sei zudem verfrüht, über eine Pause der Anhebungen zu sprechen. Sollte es zu einer zu starken Straffung kommen, habe die Fed die nötigen Werkzeuge, um die Wirtschaft wieder zu stützen. Besonders „hawkish“ wurde der Notenbankchef allerdings, als er in der anschließenden Fragerunde darauf hingewiesen wurde, dass die Aktienmärkte in einer ersten Reaktion gestiegen seien. Zudem wurde keinerlei Guidance für die künftigen Anhebungen gegeben, was den Markt zwingen wird, eine höhere Risikoprämie einzupreisen. Nasdaq (-3,4%) und der S&P 500 (-2,5%) schlossen den Handelstag nach der Pressekonferenz tiefrot.
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