„Sinn“-volle Beiträge aus München

Ende März endete am Münchener ifo-Institut eine Ära. Nach 17 Jahren legte Hans-Werner Sinn, der populäre Wirtschaftswissenschaftler mit Gespür für den öffentlichkeitswirksamen Auftritt, sein Präsidentenamt nieder. Sinn wusste mit seinen Thesen aufzufallen, etwa, als er die Vergemeinschaftung der Bankenschulden in der Eurozone anprangerte und die Europäische Zentralbank aufforderte, ihre Staatsanleihenkäufe zu beenden.

Selbst am Tag seines Abschieds meldete sich der Ökonom noch einmal zu Wort. Sinn spricht sich gegen die Abschaffung der 500 Euro-Scheine aus, gegen eine Obergrenze für Barzahlungen und gegen Negativzinsen. Die EZB wolle den Banken die Möglichkeit nehmen, Bargeld zu horten, und sie zwingen, negative Einlagezinsen zu zahlen, so der scheidende Präsident. Gelinge dies, würden Sparer vermutlich auch auf ihre Einlagen irgendwann Strafzinsen zahlen. Seiner Meinung nach ermöglicht es eine Abschaffung der 500 Euro-Noten der Zentralbank, ihre Strafzinsen sogar von -0,4 auf -0,75% anzuheben, weil es für die Banken zu teuer wird, ihre Barbestände in 200 Euro-Scheinen zu horten.

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04. April 2016