Kion – Kurserholung ohne Dynamik
Wie vorab avisiert ist der Gabelstaplerhersteller Kion im dritten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Beim bereinigten EBIT gab es ein Minus von 101,1 Mio. Euro, was zu einem Verlust von 0,73 Euro je Aktie führte. Nach neun Monaten liegt das EBIT nur noch bei 210,6 Mio. Euro (Marge von 2,6% nach 9,2% in 2021). Um die bestätigten Jahresziele zu erreichen, darf sich der MDAX-Konzern im Q4 keine größeren Verluste mehr erlauben. Der Free Cashflow muss sogar zwingend positiv ausfallen. Anvisiert ist das Gj. ein Abfluss von 700 Mio. bis 950 Mio. Euro; per Ende September steht ein Minus von 971,9 Mio. Euro geschrieben. Sorgen bereitet uns auch der Rückgang des Q3-Auftragseingangs (-19%), der vor allem durch den Nachfrageinbruch im E-Commerce sowie zwei nennenswerte Stornierungen und einige Verschiebungen von Aufträgen entstanden ist. Dass Kion seine Finanzverbindlichkeiten 2022 mehr als verdoppelt hat und diese nun dem 1,5-Fachen (Ende 2021: 0,3-Fachen) des EBITDA entsprechen, ist ebenfalls unerfreulich.
Kion dürfte noch einige Zeit darunter leiden, dass bis vor kurzem keine ausreichenden Preisanpassungsklauseln in den Kundenverträgen eingebaut waren und die steigenden Kosten so nur in geringem Maße weitergereicht werden können. Auf den designierten Finanzvorstand Marcus A. Wassenberg wartet eine Menge Arbeit. Wobei offen ist, ob der aktuell noch bei Heidelberger Druck als CFO tätige Finanzexperte vor April 2023 einsteigen kann. Die Aktie (23,20 Euro; DE000KGX8881) hat sich von ihren Tiefs zwar lösen können, eine echte Aufwärtsdynamik ist aber nicht erkennbar.
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