Telekommunikation

T-Mobile US erntet noch Früchte

Deutsche Telekom Zentrale in Bonn
Deutsche Telekom Zentrale in Bonn © Deutsche Telekom AG

Um die Jahrtausendwende war die Deutsche Telekom durch die Übernahme des regionalen Mobilfunkanbieters Voicestream in den lukrativen US-Markt eingestiegen. Seit dem Zukauf von MetroPCS im Jahr 2012 jagt T-Mobile US, wie die Tochter des früheren Bonner Staatsunternehmens mittlerweile heißt, den Platzhirschen AT&T und Verizon reihenweise die Kunden ab. Auch wenn der Anstieg zum Gipfel des wichtigsten Mobilfunkmarkts der Welt auf den letzten Metern steiniger wird, kann das von CEO Mike Sievert geleitete Unternehmen noch ein paar Früchte der früheren Arbeit ernten.

Die vergangene Woche (28.7.) vorgelegten Q2-Zahlen spiegeln das ungebrochene Kundenwachstum wider: Fast 1,6 Mio. neue Vertragskunden (Bestwert der Branche), davon 760 000 neue Mobilfunkverträge (bester Q2-Wert der vergangenen acht Jahre). Für das Gj. rechnet Sievert jetzt mit 5,6 bis 5,9 (zuvor: 5,3 bis 5,7) Mio. neuen Vertragskunden. Das Tempo bleibt dabei hoch: Seit 2012 hat T-Mobile im Schnitt jedes Jahr 4,6 Mio. neue Vertragskunden gewonnen, in den vergangenen fünf Jahren dabei stets mehr als 4,5 Mio. pro Jahr. Das Kundenwachstum ist damit deutlich höher als bei AT&T und Verizon.

Viel wichtiger ist aus unserer Sicht, dass T-Mobile nach Jahren mit hohen Investitionen die Kosten im Griff behalten hat und bei der Profitabilität die Konkurrenz überflügelt. Lag die EBITDA-Marge 2018 noch bei vergleichsweise mageren 28,6% (AT&T: 33,2%; Verizon: 36,2%), so waren es 2022 schon 35,0% (ggü. 34,3% bzw. 35,0%). Im Schnitt der kommenden drei Jahre billigen Analysten der Telekom-Tochter trotz eines sich abschwächenden Top-Line-Wachstums (+2% p. a.) eine Ausweitung der operativen Marge auf im Schnitt 38,8% zu (AT&T: 35,5%; Verizon: 35,6%). Das 2023er-KGV der Nasdaq-Aktie (136,02 Dollar; US8725901040) von 19 ist zudem so günstig wie seit 2019 nicht mehr (10J: 31). Auch wenn sich das Wachstum perspektivisch abschwächt: Die Prämie gegenüber den Wettbewerbern AT&T (KGV 10J: 10) und Verizon (12) ist aus unserer Sicht dank des auf Sicht margenausweitenden, profitablen Wachstumskurses mehr als nur gerechtfertigt. kdb

Wir steigen bei T-Mobile US wieder mit Stopp bei 102,50 Dollar ein. Zuvor waren wir 2022 mit 46% Gewinn seit Erstempfehlung v. 13.3.19 ausgestoppt worden.

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