PLATOW Börse Depotveränderung

Unsere Strategie zu deutschen Staatsanleihen

Zum ersten Mal in der Geschichte des PLATOW Börse Musterdepots legen wir einen Teil unserer liquiden Mittel in kurzlaufenden deutschen Staatsanleihen an. Diese Maßnahme ist eine Antwort auf den historischen Zinsanstieg, den die globalen Notenbanken aufgrund hoher Inflation vorgenommen haben, und der den risikolosen Zins in den westlichen Währungsgebieten wieder auf ein attraktives Niveau angehoben hat. Denn parallel zu den Leitzinsen sind auch die Aktienmärkte in Europa und den USA gestiegen, was dazu geführt hat, dass die Risikoprämie deutlich gesunken ist. Die Risikoprämie bei Aktien ist die erwartete Überschussrendite, die Anleger für das Eingehen des erhöhten Risikos erwarten, das mit der Anlage in Aktien im Vergleich zu risikoärmeren Anlagen wie Staatsanleihen verbunden ist.

WertiShares eb.rexx Government Germany 0-1yr UCITS ETF
ISINDE000A0Q4RZ9
BörsenplatzXetra
LimitBilligst
Stück1.450
Gültig bisTagesgültig
Stoppkursn.a.
EmittentBlackRock

 

Wir kaufen daher am Freitag (7.7.) 1.450 Anteile am iShares Gov. Germany 0-1yr zu Kursen von rund 73,00 Euro (entspricht in etwa 105.000 Euro).

Der S&P 500 in den USA weist derzeit ein KGV von 20 für das Jahr 2024 auf. Angenommen, die US-Unternehmen würden ihre Gewinne vollständig als Dividenden ausschütten, entspräche dies einem Gewinnzins von 5%. Die einjährigen US-Staatsanleihen bieten mittlerweile jedoch einen Zinssatz von 5,4%, und das verbunden mit einem deutlich geringeren Risiko. Aufgrund des höheren Ausfallrisikos und der größeren Volatilität an den Aktienmärkten sollten diese eigentlich eine Prämie in Form eines höheren Gewinnzinses im Vergleich zu den Anleihemärkten bieten. Die Situation in Deutschland gestaltet sich zwar etwas anders, aber auch hier hat die Attraktivität von kurzlaufenden Anleihen hoher Bonität zugenommen. Das KGV des DAX für 2024 liegt bei 12, was einem Gewinnzins von 8% entspricht. Die einjährige deutsche Staatsanleihe bietet einen Zins von 3,6%. Der MDAX weist ein KGV von 16 aus, also einen Gewinnzins von 6%.

Aufgrund der starken Rally an den Aktienmärkten in den vergangenen Monaten ist das Interesse unserer Leser an verzinslichen Papieren stark gestiegen. Auch diesem gestiegenen Interesse möchten wir heute Rechnung tragen. Obwohl der Zinssatz in den USA höher liegt, haben wir uns dazu entschieden, ausschließlich in deutsche Staatsanleihen zu investieren, um Währungsrisiken zu vermeiden. Die starken Zinsanhebungen haben zu einer hohen Volatilität an den Devisenmärkten geführt. Wer den höheren Zinssatz aus den USA nutzen möchte, sollte sich dieses Risikos bewusst sein. Einen Teil der eigenen Liquidität in US-Dollar zu halten, kann jedoch auch eine strategische Entscheidung sein, da der Dollar bei einem Markt-Crash statistisch gesehen fast immer aufwertet. Diese Entscheidung überlassen wir unseren Lesern.

Der von uns ausgewählte Geldmarkt-ETF weist ein geringes Zinsänderungsrisiko auf, da ausschließlich in kurzlaufende deutsche Staatsanleihen hoher Bonität mit einer maximalen Laufzeit von zwölf Monaten investiert wird. Bei weiteren Zinssteigerungen würden langlaufende Anleihen deutlichere Verluste erleiden, da die höheren Kupons über viele Jahre mit einem sinkenden Kurs abgezinst werden müssten. Aufgrund der inversen Zinsstrukturkurve, der immanent ist, dass kurzlaufende Anleihen eine höhere Verzinsung aufweisen als langlaufende Anleihen, wird das Zinsänderungsrisiko momentan auch nicht kompensiert. Bei allen Positionen des Produktes handelt es sich um Sondervermögen, sodass der Anleger das Insolvenzrisiko des Emittenten nicht tragen muss. Der Emittent ist BlackRock. Auslaufende Anleihen werden automatisch ersetzt bzw. gerollt und der Zins vier Mal jährlich ausgeschüttet. Die Gesamtkosten (TER) liegen bei 0,13% pro Jahr. Das Fondsvolumen beläuft sich derzeit auf deutlich über 1 Mrd. Euro und kann liquide an gängigen Börsen wie Xetra, Tradegate oder Stuttgart gehandelt werden.  

Um bei attraktiven Marktchancen unseren Aktienanteil zügig aufstocken zu können, werden wir einen Teil (circa 15%) der Liquidität im Musterdepot weiterhin als Kassenbestand halten. So verhindern wir Verkäufe aus dem Geldmarkt-ETF, die zu Kosten und Komplexität in der Umsetzung führen.

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