Hängepartie um Elementarschadens-Pflichtversicherung geht weiter
Versicherer hätten lieber mehr Prävention _ Wie lang die Liste der Themen ist, mit denen sich die Ampel schon längst hätte befassen sollen, zeigte sich diese Woche bereits beim Koalitionsgipfel; wenig ermutigend die Rückschüsse, die der halböffentliche Beziehungsstreit der Parteien auf die Zeitpläne für zusätzliche Vorhaben zulässt. Einen weiteren Punkt steuerte nun NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst via Bundesrat bei: Weil sich beim Thema Immobilien-Pflichtversicherung gegen Elementarschäden schon seit Längerem nichts tut, setzte Wüsts Landesregierung zusammen mit Baden-Württemberg einen Entschließungsantrag durch, der die Bundesregierung zum Weiterarbeiten zwingen soll.
Für die schwarz-grüne NRW-Regierung ist das Thema seit der Hochwasserkatastrophe 2021 besonders brisant, und Olaf Scholz hatte eigentlich schon im vergangenen Sommer versprochen, Taten folgen zu lassen. Der Versicherungswirtschaft kommt das schleppende Tempo derzeit allerdings eher zupass. Die Meinung der Assekuranzen zur Pflichtversicherung ist bekannt: Im Prinzip ja, aber anders. „Jedes versicherte Haus zählt“, bekräftigte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen anlässlich der Bundesratsabstimmung, um zugleich Pflichtregelungen ohne Opt-out-Klausel abzulehnen. Klar ist, dass sich die perspektivisch enormen Kosten nicht einfach auf die Versicherer abwälzen lassen, ohne dass die Prämien massiv steigen.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
- Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
- 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Rückzahlung der Bankenabgabe – Nur wenige Institute profitieren
Dafür hat die Bankenlobby lange gekämpft. Jetzt hat Finanzminister Christian Lindner der Kreditbranche signalisiert, dass die Altmittel von insgesamt 2,2 Mrd. Euro aus der deutschen... mehr
KfW – Das Kreuz mit der Zinswende
Die kräftig gestiegenen Zinsen haben im vergangenen Jahr bei fast allen Banken zu deutlich höheren Zinsüberschüssen geführt. Nicht so bei der KfW. Bei der staatlichen Förderbank... mehr
EY – Banges Warten auf Entscheid der Prüferaufsicht
Selten dürfte eine Woche für die Wirtschaftsprüfer und Berater von EY so spannungsgeladen zu Ende gegangen sein. Stand doch laut „mit den Vorgängen vertrauten Personen“ die Entscheidung... mehr
Gothaer scheut den Vergleich mit Alte Leipziger nicht
Es gibt in den Bereichen Kranken und Leben, bei der Fokussierung auf den Mittelstand und der Positionierung mit ESG-Produkten sicher viele Parallelen zur Alte Leipziger, wie uns Gothaer-Chef... mehr
Ent-Dollarisierung pusht Goldpreis
Ein Jahr ist es her, da übersprang der Goldpreis (am 8.3.2022), getrieben vom russischen Überfall auf die Ukraine, die 2 000 US-Dollar-Marke und stieg auf ein Allzeithoch. Bis September... mehr
DVAG fährt Rekordgewinn ein
Deutschlands größter Allfinanzvertrieb Deutsche Vermögensberatung (DVAG) hat im vergangenen Jahr mit einem Jahresüberschuss von 245,7 Mio. Euro (+1,7%) einen neuen Rekordwert erreicht,... mehr
Unicredit tüftelt an Multi-Asset-Plattform
Bei der Hypovereinsbank-Mutter Unicredit stehen die Zeichen auf Digitalisierung. Mit Hochdruck arbeite man zusammen mit Allfunds Tech Solutions an einem Transformationsprogramm, um die... mehr
Österreichs Banken – Der lange Arm der Politik
Wie die deutsche Kreditwirtschaft fußt auch die österreichische auf drei Säulen. Entsprechend weisen die führenden Geldhäuser Österreichs viele Parallelen zum großen deutschen Nachbarn... mehr
Schokobranche lässt die Ohren nicht hängen
In diesem Jahr hat die deutsche Süßwarenindustrie rund 230 Mio. Schoko-Osterhasen in die Welt gesetzt. Damit werden aber unterm Strich 9 Mio. weniger Schokoladentiere in Osterkörben... mehr