Gothaer scheut den Vergleich mit Alte Leipziger nicht
Delle bei Leben wird 2023 ausgebügelt _ Es gibt in den Bereichen Kranken und Leben, bei der Fokussierung auf den Mittelstand und der Positionierung mit ESG-Produkten sicher viele Parallelen zur Alte Leipziger, wie uns Gothaer-Chef Oliver Schoeller im Call zur Bilanz 2022 bestätigte. Im Segment der Kompositversicherung, die bei der Gothaer für mehr als die Hälfte des Umsatzes steht, halten sich die Kölner aber für ungleich stärker; sie wachsen dort mit zuletzt 6,7% auch oberhalb des Marktes (4%). Das reichte diesmal allerdings nicht aus für ein positives Wachstum bei den gesamten Konzerneinnahmen (4,57 Mrd. Euro; -2,3%). Die Alte Leipziger kam auf 5,2 Mrd. Euro (+3,2%).
Die leichte Underperformance der Gothaer lag am regelrechten Einbruch (-18,4%) im Bereich Leben, den Spartenvorstandschef Michael Kurtenbach allerdings mit einer Reihe von Sondereffekten gut erklären konnte. So war die Gothaer 2021 in diesem Sektor besonders stark gewachsen, litt 2022 unter einer Schwäche des Vertriebs über Banken, die aufgrund gestiegener Zinsen ihre eigenen Produkte stärker ins Schaufenster stellten. Wegen der schwierigen wirtschaftlichen Lage brach vor allem das Geschäft mit Privatkunden (Einmalbeiträge) ein. Im laufenden Jahr werde die Gothaer vor allem durch ein starkes bAV-Geschäft wieder Anschluss an den Markt finden. Den Mehrjahresvergleich mit Alte Leipziger, wie Gothaer ein VVaG, scheut Schoeller jedenfalls nicht.
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