Ent-Dollarisierung pusht Goldpreis
Aussicht auf langsamere Zinserhöhungen hilft _ Ein Jahr ist es her, da übersprang der Goldpreis (am 8.3.2022), getrieben vom russischen Überfall auf die Ukraine, die 2 000 US-Dollar-Marke und stieg auf ein Allzeithoch. Bis September brach der Preis dann aber um über 20% ein. Inzwischen scheint die Talfahrt vergessen. Denn seit den Iden des März kratzt die Feinunze wieder an der 2 000er-Marke (aktuell: 1 981,44 Dollar).
Wie uns Thorsten Polleit, Chefvolkswirt Degussa Sonne/Mond Goldhandel, auf Nachfrage erklärt, macht aktuell die Erwartung nachlassender Zinssteigerungen Gold attraktiver. Angesichts der Risiken im internationalen Finanzsystem suchten Investoren zudem den sicheren Hafen auf. „Ich befürchte jedoch, dass viele Asset-Manager die wertsteigernde und risikomindernde Wirkung von Gold im Portfolio immer noch unterschätzen“, meint Polleit. Historisch gesehen waren Phasen von Notkrediten zur Wiederherstellung der Liquidität, wie aktuell in den USA bei der Silicon Valley Bank und Signature Bank durch die Fed, für die Goldpreisentwicklung vorteilhaft. 2008/09 etwa betrug der Liquiditätsschub bis zu 450 Mrd. Dollar aus Notkrediten. Im März lag dieser Wert bereits bei knapp 350 Mrd. Dollar. Das entspricht zwar aktuell „nur“ 2% der gesamten Kundeneinlagenbasis (lt. Fed: 17,6 Billionen Dollar) bzw. 1% der Staatsverschuldung der USA (Februar: 31,46 Bio. Dollar). Als ausgemacht gilt aber, dass US-Banken noch mehr Liquidität benötigen werden.
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