US-Banken zieht es nach Frankfurt
JPMorgan mit den meisten beschäftigten _ Auslandsbanken sind am Finanzplatz Frankfurt auf dem Vormarsch. Zu diesem Schluss kommt auch Helaba-Analystin Ulrike Bischoff in ihrer neuen Studie auf Basis von Bundesbank-Daten.
Ende 2022 hatten 111 Auslandsbanken ihren Hauptsitz in der Mainmetropole; rd. 200 waren in der Region insg. vertreten. Zuletzt machte die Privatbank Pictet mit der Verlegung ihres Sitzes von Luxemburg nach Frankfurt von sich reden. Wealth Management-Leiter Christian Schröder begründete dies mit der Nähe zur EZB und weiteren Aufsehern sowie dem Pool an möglichen Mitarbeitern.
Internationalität ist nicht nur wichtig, um Talente anzuwerben, sondern sei im globalen Wettbewerb der Finanzplätze entscheidender Erfolgsfaktor, so Bischoff. Die wachsende Präsenz der Ausländer drückt sich auch in Beschäftigungszahlen aus. Allein die Europatochter von JPMorgan zählte Ende 2022 rd. 4 000 Beschäftigte. Darüber liegt nur die ING-Tochter (knapp 6 000).
In den Verband der Auslandsbanken (VAB) sind seit Mitte 2022 z.B. die Deutschlandtochter der US-Investmentbank Evercore, NatWest Bank Europe, Westpac Europe sowie ebase eingetreten, wie PLATOW erfuhr. Bei den US-Banken rangieren im Bilanzsummen-Vergleich JPMorgan (Platz 5) und Goldman Sachs (9) unter den Top Ten der hier ansässigen Institute. Morgan Stanley (20) und Citigroup (32) liegen zwar größenmäßig weiter hinten, haben zuletzt allerdings Personaloffensiven angekündigt.
In der digitalisierten, zunehmend angelsächsisch geprägten Finanzwelt werden deutsche Häuser ihren Heimvorteil nicht ewig ausspielen können. Die Branchenführer Deutsche Bank und Commerzbank scheinen das erkannt zu haben und stellen sich auch bzgl. ihrer Außenwirkung immer internationaler auf. ck
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