Konsum – Etwas Licht im Tunnel
Handel aber noch nicht überm Berg _ Gemischte Gefühle im Handel. Mit den frischen Konjunkturdaten und dem laufenden Rabattfest hellt sich der tief verregnete Konsumhimmel aktuell etwas auf. Der GfK-Konsumklimaindex für Dezember steigt zum zweiten Mal in Folge wieder von -41,9 auf -40,2 Zähler. Auch die Erwartungen der Verbraucher für Einkommen (+6,2 auf -54,3 Punkte) und Konjunktur (+4,3 auf -17,9 Zähler) legen zu. Dass obendrein die Lieferengpässe der Händler kurz vor Weihnachten nachlassen, passt da prächtig in das positivere Bild. In der monatlichen Umfrage des Münchener Ifo-Instituts gaben im November „nur“ noch 71,1% der befragten Einzelhändler Lieferschwierigkeiten an (-3,8 Prozentpunkte zu Oktober, Dezember 2021: 81,6%).
Doch so günstig sich die Vorzeichen im Moment drehen, für branchenweites Aufatmen nach den trüben Vormonaten, die den Handelsverband HDE bereits ein reales Umsatzminus von 4% im Weihnachtsgeschäft erwarten lassen (Gesamtjahr 2022: -0,1%), ist es zu früh. Nach wie vor gibt es viel Unsicherheit für die Händler. Zum Jahreswechsel starten viele Stromanbieter massive Preiserhöhungen, die aufs Portemonnaie drücken werden. Wie die Strompreisbremse das abfedern wird, ist abzuwarten, ebenso die zuletzt in einigen Branchen deutlich angehobenen Tarifeinkommen. Und so wagen sich die Konsumenten zurzeit noch nicht aus der Deckung. Bei der Anschaffungsneigung ging es im GfK-Index nach Zugewinn im Vormonat wieder nach unten (-1,1 Punkte auf -18,6). Spannend wird außerdem, wie viel Weihnachtsgeschäft die inflationsbedingt noch aggressiveren Black Friday/Cyber Week-Angebote in den November vorziehen werden, das dann im regulären Dezember-Verkauf fehlt.
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