Goldman Sachs – CEO liebäugelt mit baldigem Verkauf von Greensky
Maue Profitabilitätsziele im Consumer-Bereich _ Normalerweise ist Goldman Sachs dafür bekannt, andere Firmen bei Verkaufs- oder Übernahmeplänen zu beraten. Nun könnte die Investmentbank selbst solche Dienstleistungen in Anspruch nehmen.
CEO David Solomon denkt scheinbar darüber nach, die Fintech-Sparte Greensky oder das Kooperationsgeschäft mit Karten (u. a. AppleCard) zu veräußern, sollten sie nicht in absehbarer Zeit profitabel werden. Das sagte der als „DJ D-Sol“ bekannte Bankchef auf dem heutigen Investorentag von GS. „Wir konzentrieren uns auf Rentabilität, die richtige Strategie und werden flink und flexibel sein“, sagte Solomon. Er habe die Ambitionen für die Strategie im Consumer Business erheblich gesenkt. Dabei wurde die Integration von GreenSky gerade erst abgeschlossen. GS hatte die „Buy Now Pay Later (BNPL)“-Plattform 2021 für über 2 Mrd. US-Dollar gekauft.
Die 2022 im Rahmen der Neuorganisation gegründete Sparte „Platform Solutions“, in der neben den genannten Bereichen auch Teile des defizitären „Marcus“-Geschäfts untergebracht wurden, arbeitet nunmehr auf den Break-even hin. Dieser soll auf Vorsteuerbasis aber erst 2025 erreicht werden. Ob die Bank damit von den Aktionären nicht etwas zu viel Geduld fordert?
Stephanie Cohen, globale Leiterin des Bereichs, will in Automatisierungsprozesse investieren, um Kosten für Kunden zu senken und besagte Profitabilität zu erreichen. Fragt sich nur, was die vergangenen Jahre geschehen ist, wurde „Marcus“ doch initial als Robo Advisor – dem Automation-Tool schlechthin – vorgestellt.
Alternativ zu einer evtl. vorschnellen Veräußerung denkt Solomon wohl über die erneute Restrukturierung des Kartengeschäfts nach. Doch das Hin- und Herschieben kann über strukturelle Defizite der Geschäftsbereiche außerhalb des Investmentbankings nicht hinwegtäuschen. Cohen will nun voll auf Wachstum gehen, etwa durch Synergien im Transaction Banking, die aus dem Beratungsgeschäft kommen. ck
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