Entspannungssignale und wieder Öl aus Iran
Es ist davon auszugehen, dass der Markt für Öl und das ihm folgende Gas noch einige Zeit lang sehr volatil bleiben. Die russische Invasion in der Ukraine hat aufzeigt, wie sehr Deutschland und Westeuropa zumindest kurzfristig die Hände gebunden sind, das Schwert der Sanktionen einzusetzen. Dies ist nur unter Inkaufnahme großer Opfer der Bevölkerung durchführbar. Die Politik schreckt davor zurück. Deshalb müssen die Energieströme möglichst schnell umgelenkt werden.
Vor diesem Hintergrund könnte ein neues Atomabkommen zwischen den USA und dem Iran schneller als gedacht Gestalt annehmen. Angeblich soll es seit geraumer Zeit in greifbare Nähe gerückt sein. Eine Einigung könnte nach Expertenmeinung in relativ kurzer Zeit dazu führen, dass rd. 1,3 Mio. Barrel zusätzlich auf den Markt kommen. Da dies dazu beitrüge, die Versorgung zu verbessern und den Preis zu dämpfen, ist der Anreiz für ein Zustandekommen eines Abkommens relativ hoch. Der Iran allein als alte und neue Bezugsquelle reicht aber nicht aus. Westeuropa muss im Zuge der dramatisch veränderten geopolitischen Lage seinen gesamten Energiebezug neu orchestrieren. Dazu gehört insbesondere für Deutschland, dass eine Verlängerung der Laufzeiten noch funktionierender Atommeiler auf die Tagesordnung der Ampel-Regierung kommt.
Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
- Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
- 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
Russland-Sanktionen – Deutschland lässt die Ukraine im Stich
Es sollte das schärfste Sanktionspaket werden, das die EU jemals beschlossen hat, lautete die vollmundige Ankündigung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Doch was die Staats-... mehr
EZB im Nebel
Unter dem Eindruck des russischen Überfalls auf die Ukraine versammelte sich am Freitag der EZB-Rat in Paris zu einem informellen Treffen zur Vorbereitung der Zinssitzung am 10. März.... mehr
BASF – Brudermüller bremst
Auch Martin Brudermüller fiel es am Freitag schwer, nach den Ereignissen in der Ukraine zur Tagesordnung überzugehen. Auf der Bilanz-PK der BASF musste sich der CEO denn auch vielen... mehr
Porsche-IPO – Für den Streubesitz bleiben kaum noch Aktien übrig
Es gibt sicher bessere Zeiten, um einen Börsengang anzukündigen. Da sich VW jedoch schon vor der jüngsten Eskalation in der Ukraine genötigt sah, Gespräche über einen möglichen... mehr
Energiewende – Fehler im System
Deutschlands Energiepolitik landet gerade hart. Es rächt sich, dass nach dem abrupten Ausstieg aus der Atomenergie im Umfeld des 1986er-Reaktorunglücks von Tschernobyl, wo gerade Wladimir... mehr
IAG peilt wieder Gewinn an
IAG-CEO Luis Gallego hat für die Airline-Gruppe (British Airways, Iberia, Aer Lingus, Level, Vueling) ein klares Ziel vor Augen. Zurück in die Gewinnzone soll es 2022 gehen, tönte es... mehr
MWC Barcelona – Schlechtes Timing
Der Mobile World Congress (MWC) in Barcelona sollte diese Woche (28.2. bis 3.3.) das freudige Wiedersehen von über 1 800 Ausstellern und Teilnehmern aus 183 Ländern sein. Mit dem Einmarsch... mehr
Ukraine – Chinas Rochade führt Westen vor
Seit Anerkennung der Separatistengebiete Donezk und Luhansk durch Russlands Präsidenten Wladimir Putin zeigte sich Peking zunächst auffallend gemäßigt. Der Schulterschluss, den beide... mehr
Krieg in der Ukraine – Stunde des Friedrich Merz
Die Sprache, die Wladimir Putin versteht, hat der Westen seit dem Fall des eisernen Vorhangs verlernt. Insbesondere wir Deutsche überbieten uns mit diplomatischen Floskeln, die keiner... mehr