BASF – Brudermüller bremst
Wirbel um Wintershall Dea _ Auch Martin Brudermüller fiel es am Freitag schwer, nach den Ereignissen in der Ukraine zur Tagesordnung überzugehen. Auf der Bilanz-PK der BASF musste sich der CEO denn auch vielen Fragen zu den Auswirkungen auf die Geschäfte der Ludwigshafener (Umsatzanteil Russland 1%, Ukraine 0,2%) und mehr noch der Beteiligung (67%) an der mit Letter One betriebenen Wintershall Dea stellen, die wiederum als Darlehensgeber (730 Mio. Euro) bei der von ersten Sanktionen belegten Nord Stream 2-Pipeline fungiert.
Finanzchef Hans-Ulrich Engel warb um mehr Zeit, bis das Sanktionspaket des Westens gegen Russland vollends klar sei. Aktuell, so bekräftigte der CFO mehrfach, sei die Wintershall Dea operativ von keinen Sanktionen betroffen. Folglich gäbe es auch nichts zu etwaigen weiteren Abschreibungen auf das Öl- und Gas-Joint Venture (581 Mio. Euro in 2021) zu berichten, das mit 9,5 Mrd. Euro zu Buche steht. Auch zum nach wie vor in Ludwigshafen verfolgten IPO der Wintershall Dea wollte sich Engel nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Er beließ es bei dem Hinweis, BASF schließe auch rechtliche Schritte für einen „unilateral IPO“ ab 2023 nicht aus, sollte Partner Letter One den Börsengang wirklich nachhaltig infrage stellen. Im aktuellen Umfeld über einen konkreten Termin des gewünschten IPOs zu sprechen, hielt Engel aber für unangebracht.
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