Ost-Sparkassen

Wende bei der Kreditnachfrage

Ludger Weskamp, Geschäftsführender Präsident der Ostdeutschen Sparkasse
Ludger Weskamp, Geschäftsführender Präsident der Ostdeutschen Sparkasse © OSV

_ Anzeichen einer Trendwende erkennt OSV-Präsident Ludger Weskamp im Kreditgeschäft. Nach dem massiven Einbruch im Vorjahr (-35,7%) habe sich die Kreditnachfrage im ersten Halbjahr 2024 stabilisiert, wenn auch auf einem niedrigen Niveau.

Die Neuzusagen der 43 Sparkassen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen und Sachsen-Anhalt gingen in den ersten sechs Monaten nur noch um 1,2% auf gut 5,1 Mrd. Euro zurück. Für das Gesamtjahr 2024 erwartet Weskamp Zusagen von rund 10 Mrd. Euro.

Für die Stabilisierung sorgten vor allem die Privatkunden, die wieder verstärkt Wohnungsbaukredite (+3%) nachfragten. Auch der rheinland-pfälzische Sparkassen-Präsident Thomas Hirsch berichtet von einem Anstieg der Baufi-Kredite im ersten Halbjahr um 13% auf knapp 2 Mrd. Euro. Während die Neuzusagen der OSV-Sparkassen an Privatpersonen um 8,5% auf 2,18 Mrd. Euro zulegten, ging die Kreditnachfrage der Firmenkunden erneut um 10% auf 2,4 Mrd. Euro zurück. Weskamp führt dies auf die weiterhin „maue“ Stimmung der Unternehmen zurück, obwohl die Aussichten für das Wirtschaftswachstum im laufenden Jahr in Ostdeutschland deutlich besser sind als im Bundesschnitt.

Angesichts steigender Kosten und nachlassendem Rückenwind von der Zinsfront erwartet der scheidende Verbandsgeschäftsführer Wolfgang Zender für das Gesamtjahr ein leicht niedrigeres (-2,1%) Betriebsergebnis vor Bewertung von 2,1 Mrd. Euro. Dabei sollen der Zinsüberschuss weiter um 4,6% steigen und das Provisionsergebnis um 1,8%. Mit Blick auf die Risikovorsorge, die leicht sinken soll, bleibt Zender trotz bundesweit steigender Insolvenzzahlen „tiefenentspannt“. fm

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