China – Wenn die Altersarmut an die Türe klopft
Zeitenwende im Rentensystem _ Es sind die Nachwehen eines Kapitels, das wohl als das dunkelste der chinesischen Geschichte bezeichnet werden dürfte. Einer Zeit, in der Mao Zedong 1958 im Zuge des „Großen Sprungs nach vorn” zur Ausrottung der „vier Plagen” pfiff und es am Ende rd. 2 Mrd. erschöpfte Spatzen vom Himmel regnete. Nur wenig später sah sich China gezwungen, die als Nahrungsdiebe geächteten Vögel zur Schädlingsbekämpfung aus der Sowjetunion zu importieren. Der von der Kampagne ausgelösten Hungersnot fielen 14 Mio. bis 55 Mio. Chinesen zum Opfer. In jene Phase integriert sich nahtlos die berüchtigte Ein-Kind-Politik der Kommunisten, die 1980 nach Maos Tod landesweit u. a. zur Ernährungssicherung eingeführt wurde.
Heute, über 40 Jahre später, steht Peking vor dem Scherbenhaufen einer jahrzehntelangen Fehlpolitik. Denn diktieren lässt sich Familienplanung nicht. Aus Sorge vor einer Überalterung der Stadtbevölkerung wurde die Regelung 2016 auf zwei Kinder erweitert, im August 2021 auf drei. Gebracht hat es nichts. Die – meist männlichen – Einzelkinder sind kleine Familien gewohnt, können sich größere ohnehin nicht leisten. Stichwort: hohe Kosten für Wohnraum, Ausbildung und Gesundheit. 2021 kamen in China zwar fast 18 Mio. Babys zur Welt, 10 Mio. Menschen starben. Das entspricht einer Bevölkerungswachstumsrate von noch 0,5% (Deutschland: 0,1%; Japan: -0,1%). Bis 2100 wird jedoch eine Halbierung der Bevölkerung auf 732 Mio. Bürger erwartet. Zeitgleich liegt das Renteneintrittsalter im Industriestaaten-Vergleich bei nur 60 (Deutschland: 67; Japan: 65) Jahren.
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