Inflation – Gift für Banken
Die Inflation bleibt im April wie im März (7,4%) viel zu hoch. Was 21 Bank-Volkswirte den Kollegen von „Reuters“ dieser Tage bereits sagten, wird das Statistische Bundesamt mit seinen vorläufigen Zahlen an diesem Freitag schwarz auf weiß bestätigen. Aber noch viel schlimmer als die nackte neue Inflationszahl ist der Rückgang der Reallöhne, der nach korrigierten Berechnungen schon 2022 bei 4% lag, so hoch wie seit 2008 nicht mehr. Auch wenn die Gewerkschaften mit Streiks wie nie alles daran setzen, das im laufenden Jahr zu ändern, wird das nicht gelingen.
Sie tragen, was wir schon mehrfach gegeißelt haben, allenfalls dazu bei, die Wirtschaft in die Rezession zu stürzen, mit Pleiten und allem, was dazu gehört. Vor allem kleinere Unternehmen in schwierigen Branchen mit niedrigem Organisationsgrad ihrer Mitarbeiter werden versuchen, mit weniger Lohnerhöhung davonzukommen. Sie kämpfen ums Überleben, weil sie höhere Personalkosten in diesem Ausmaß gar nicht an ihre Kunden weitergeben können. Inflation zehrt über sinkende Reallöhne an der Kaufkraft der Verbraucher, aber auch an der Stabilität v. a. mittelständischer Betriebe. Beide Gruppen bilden den Kern der Kundschaft zahlloser Banken und Sparkassen, die von der hohen Inflation und deren Begleitmusik in Gestalt höher Risiken gleich mehrfach getroffen werden.
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