Konjunktur – Richtungsstreit zwischen Ifo und ZEW
Krasser kann der Widerspruch zwischen den beiden führenden deutschen Konjunktur-Barometern für April kaum ausfallen. Während die ZEW-Konjunkturerwartungen unerwartet kräftig um 77,7 Punkte auf 28,2 Zähler anzogen, stürzte der ifo-Geschäftsklimaindex auf den tiefsten jemals gemessen Wert ab.
Nach dem bereits dramatischen Rückgang im Vormonat auf 85,9 Punkte brach der ifo-Index im April auf das Rekordtief von 74,3 Zähler ein und unterbot damit sogar seinen bisherigen Tiefstwert während der Finanzkrise. Während die vom ZEW befragten Finanzmarkt-Experten schon Licht am Ende des Tunnels zu erkennen glauben, sehen die vom ifo-Institut interviewten Unternehmensmanager einen Rezessions-ICE auf sich zurasen. Das Auseinanderklaffen der beiden Stimmungsindikatoren kommt allerdings nicht von ungefähr. Die von der kräftigen DAX-Erholung angespornten Kapitalmarktprofis haben vor allem ihre Börsenwetten auf die Zukunft im Blick. Das macht den ZEW-Index für erratische Stimmungsschwankungen sehr viel anfälliger als das ifo-Geschäftsklima.
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