Bauindustrie – Keine Zeit zum Durchatmen
In Deutschland wird weiterhin kräftig gebuddelt. So kräftig, dass sich das Bauhauptgewerbe über den besten November seit 1999 freuen kann, wie die jetzt veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Danach stieg der Umsatz in Betrieben mit 20 und mehr Beschäftigten im vergangenen November um 6,3% auf 7,4 Mrd. Euro im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Lediglich die Nachfrage nach Wirtschaftsbauleistungen ist erstmals seit August 2015 ins Minus gerutscht – und das gleich um 10,8%. Und prompt drängt sich die Frage auf, ob die US-Wahl den Wirtschaftsbau gebremst hat. Vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie ist zu hören, dass sich die Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes offenbar auf Grund der unsicheren Lage auf den Weltmärkten durch die US-Wahl im November erst einmal mit Aufträgen zurückhielten. Entsprechend stark sanken die Ordereingänge im Wirtschaftshochbau (-15,2%). Die Nachfrage im Wohnungsbau und im Öffentlichen Bau ist dagegen mit knapp +25% bzw. +26,7% ungebrochen. Letztere profitierte vor allem dank der zuletzt höheren Ausgaben des Staates für den Straßenbau. Laut Verband kommen die zusätzlichen Bundesmittel allmählich bei den Bauunternehmen an.
Beim Wohnungsbau wird unterdessen die Forderung nach umfangreicher Förderung von Wohneigentum immer lauter. Dafür setzt sich nun ein Bündnis der Immobilienwirtschaft unter Federführung des Hannoveraner Pestel Instituts ein, das eigens dafür eine Studie erstellt hat. Darin kommt das Institut zum Ergebnis, dass vor allem in Großstädten die Immobilienpreise auf einem Niveau seien, das für viele den Traum von den eigenen vier Wänden in weite Ferne rückt. Beim Wohneigentum rangiert Deutschland im Vergleich zu europäischen Nachbarländern am unteren Ende der Skala.
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