Konjunktur – Beispiellose Warnung vor Einbruch
Alarmzeichen halten so lange an wie nie _ Jüngst jährte sich zum zweiten Mal eine Ausnahmesituation am Anleihemarkt, die es in dieser Dauer noch nie gab. Es geht um die Inversion der Zinskurve in den USA, also die Situation, dass die Renditen kurzfristiger Anleihen höher sind als die langfristiger.
Diese Konstellation gilt als zuverlässiges Signal für einen wirtschaftlichen Abschwung. Auch in Deutschland und einigen Euro-Ländern ist dieses Phänomen seit einiger Zeit zu beobachten. Normalerweise verlangen Investoren einen Renditeaufschlag für längere Laufzeiten als Entschädigung für das höhere Risiko. Eine Inversion tritt auf, wenn die Notenbanken die kurzfristigen Leitzinsen stark erhöht haben. Historisch gab es in den USA vor jeder der neun Rezessionen seit 1960 eine Inversion der Zinskurve.
Auch aktuell gibt es wieder stärkere Rezessionssorgen. Für die USA hat diese jetzt Bill Dudley geäußert. Der langjährige Chef der einflussreichen regionalen Fed von New York galt eigentlich als strammer Verfechter einer straffen Geldpolitik. Nun jedoch forderte er die US-Notenbank Fed auf, die Zinsen bereits auf ihrer nächsten Sitzung kommenden Mittwoch zu senken. Ein Abwarten damit bis September „würde unnötigerweise das Risiko einer Rezession erhöhen“, warnt Dudley.
Er verweist unter anderem auf die schlechtere Lage am Arbeitsmarkt. Investoren gehen allerdings davon aus, dass die Fed nächste Woche am bisherigen Zinsniveau festhält. Noch deutlicher als in den USA sind die Warnzeichen in Europa. Der am Mittwoch veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für den Euro-Raum fiel überraschend stark und signalisiert nun quasi wirtschaftliche Stagnation.
Auch das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer, der Ifo-Index, ging deutlich zurück. Eine stärkere Wirtschaftsschwäche hätte zumindest eine positive Folge für die Märkte: Die Notenbanken würden die kurzfristigen Leitzinsen stärker senken. Mit der Zinswende normalisiert sich dann auch wieder die Zinskurve. jam
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