Wirecard bald mit neuer AR-Chefin?
Das gerade ausgelaufene Leerverkaufsverbot der BaFin hat die unter Beschuss von „FT“ und Spekulanten stehende Wirecard-Aktie in den vergangenen Wochen vor einem weiteren Einbruch bewahrt. CEO Markus Braun kann auf die Rückendeckung der Aufsicht indes gut verzichten. Gegenüber PLATOW betonte der Gründer und Großaktionär (7%) auf der Bilanz-PK, dass er sich gerne dem Markt stellt und Short-Attacken eben dazu gehören. Überzeugen will er mit Zahlen, nicht mit juristischen Gefechten, auch wenn der „FT“ jetzt eine Schadenersatzklage droht. Die Zahlen können sich sehen lassen: Der Umsatz kletterte 2018 organisch um 27%, inkl. des von Citi gekauften Portfolios um 35% auf 2 Mrd. Euro. Das Transaktionsvolumen, von dem 1,4 bis 1,7% als Marge hängen bleiben, landete bei 125 Mrd. Euro. Beim 2019er EBITDA stellt Braun bis zu 800 (Vj.: 560) Mio. Euro in Aussicht.
Gestützt wird der Aktienkurs auch durch den Einstieg von Softbank. Der Tech-Investor nimmt 900 Mio. Euro für eine Wandelanleihe in die Hand, die 5,6% der Anteile entspricht. Diese Investition, der eine enge Zusammenarbeit in Asien folgen soll, adelt den mit Manipulationsvorwürfen konfrontierten Zahlungsdienstleister mehr als alle Worte, zumal die Japaner gerne noch mehr gekauft hätten. Braun gesteht aber auch eigene Fehler ein. Wirecard sei ein Wachstumsunternehmen, die Compliance müsse verbessert werden. Interne Prozesse werden neu aufgesetzt, Schulungen durchgeführt und bei möglichen, wenn auch nicht fest eingeplanten weiteren Zukäufen gerade in aufstrebenden Emerging Markets muss genauer hingeschaut werden. Im Online-Bezahlgeschäft wird mit harten Bandagen um jede Wachstumsoption gekämpft. Westliche Standards bleiben da mitunter auf der Strecke.
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