Kreditgeschäft – Wachstumsjäger digital ausgebremst
Wie ein hässliches Entlein, das sich zum Schwan entwickelt, lässt sich das Comeback des Ratenkredits hierzulande beschreiben. Wollten Banken früher nichts mit der Finanzierung von „Kaufen auf Pump“ zu tun haben, bricht sich das einstige Stiefkind heute in der Finanzbranche Bahn. Auch 2018 wurde wieder viel Geld an Verbraucher ausgelegt, wie die frischen Zahlen des Bankenfachverbandes zeigen. In der Summe waren es Neukredite im Wert von 58,6 Mrd. Euro (+7,5%) bei einem Bestand von 133,4 Mrd. Euro (+7,7%). Zum Vergleich: Unternehmen erhielten parallel neue Kredite im Wert von 16,1 Mrd. Euro (+4,2%; Bestand: 25,7 Mrd. Euro, +5,9%). Konsumenten bleiben damit die kauffreudigere Zielgruppe.
Unbeeindruckt von den konjunkturellen Sorgen, die einigen Unternehmern bereits die Investitionslust nehmen, zeigen sich die deutschen Privatleute nach wie vor in bester Kauflaune, bestätigte Jan Wagner, Präsident des Bankenfachverbandes, am Donnerstag (25.4.) auf der Jahres-PK in Frankfurt. Für den Ratenkredit stehen die Zeichen somit auch 2019 auf Hochkonjunktur. Der gedrückten Stimmung in der Wirtschaft blickt der Verbandschef denn auch noch gelassen entgegen. Dem Kredit sei es schließlich egal, was er finanziert, so Wagner salopp. Ob Waschmaschine, Geschirrspüler, Handy oder eben das Auto jedweden Antriebs – seine Mitglieder hätten ein sattelfestes Geschäftsfeld zu bestellen. An den Kreditvergabebedingungen wird aber sicherheitshalber nicht mehr geschraubt. Auf Teufel komm raus müsse nun wirklich nicht jedem ein teurer Spaß finanziert werden, räumte Wagner ein.
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