Green Bonds – Warum die Party ins Stocken geraten ist
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SEB sieht Stagnation bei Neuemissionen _ Dem Markt für „grüne Anleihen“ droht eine Delle. Laut aktuellem „Green Bond Report“ der schwedischen Großbank Skandinaviska Enskilda Banken (SEB) nahm deren Wachstum in den ersten fünf Monaten im Jahresvergleich etwas ab. Zuvor hatte dieses Segment mit Zuwächsen von bis zu 20% pro Jahr geglänzt.
Global betrachtet belief sich die Summe neuer nachhaltiger Anleihe- und Kreditgeschäfte auf 650 Mrd. US-Dollar. Darunter fallen zwar auch andere Schuldformen. Den großen Teil machen aber nach wie vor Green Bonds aus. Insgesamt hat das Volumen an Neuemissionen nach abklingender Euphorie bereits seit 2021 ein Plateau erreicht.
Es ist ein Trend, der sich wohl erst einmal halten wird, wie Gregor Vulturius, Lead Scientist und Berater Climate & Sustainable Finance bei der SEB, vermutet: „Kurzfristig wird es keine mit der Zeit vor 2021 vergleichbaren Wachstumssprünge geben.“ Anfang des Jahres habe es einen kurzen Anstieg bei der Ausgabe gegeben, wohl in der Hoffnung auf eine baldige Einleitung der Zinswende. Da sich dies nicht in dem erwarteten Ausmaß bestätigt habe, seien die Zahlen zuletzt nicht so stark gewachsen wie sie Anfang des Jahres suggeriert haben. Es zeigt sich, dass Green Bonds mittlerweile ein Mainstreamprodukt geworden sind, das entsprechend stark mit dem Zinsniveau korreliert.
Die verhaltene Zinswende ist aber nicht der einzige Grund für das stockende Wachstum. „Bei den ‚low hanging fruits‘ ist das Potenzial ausgereizt“, erklärt Vulturius. Anbieter mit grünen und stabilen Geschäftsmodellen, etwa aus der nachhaltigen Energiewirtschaft, hätten absehbar keinen stark steigenden Kapitalbedarf. Andere Bereiche, etwa die Wasserstoffindustrie, könnten die für Green Bonds nötige Investitionssicherheit nicht bieten. Speziell in Europa kommt noch die aktuelle politische Instabilität hinzu. Wohin es die EU in Sachen Nachhaltigkeit verschlägt, ist noch nicht abzusehen, solange sich Parlament und Kommission konstituieren. „Wir sehen, dass einige Unternehmen aufgrund dieser Unsicherheit bereits wieder ihre Klimaziele abschwächen“, sagt der SEB-Experte.
Mittel- bis langfristig, so die Einschätzung der SEB, dürfte der Markt aber wieder Wachstumssprünge verzeichnen. Denn die Technologien, die heutzutage noch zu spekulativ für Bondfinanzierungen sind, werden irgendwann reif genug sein, um ausreichend attraktiv für klassische Anleiheinvestoren zu sein. Insgesamt seien grüne Anleihen ein gutes Produkt, das auch weiterhin seine Berechtigung haben werde, sagt Vulturius: „Sie sind für die Investoren einfach zu verstehen und sie sind ein gutes Mittel für sie, um ihre eigenen Nachhaltigkeitsvorgaben zu erfüllen.“ lan
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