Pfandbriefbanken – „Die Ruhe vor dem Aufschwung“
Bodenbildung im zweiten Halbjahr _ Seltsam ruhig sei es derzeit am Immobilienmarkt, resümiert der scheidende vdp-Präsident Georg Reutter. Es werde kaum noch gebaut, die Investoren halten die Füße still und das Neugeschäft schwächelt. Damit bleibe endlich mal Zeit, den Aktenschrank aufzuräumen, scherzte Reutter, der im Hauptberuf der DZ Hyp vorsteht. Von einer Immobilienkrise will der Verbandschef denn auch nichts wissen. Die Investoren seien weder depressiv noch ängstlich, es werde nur weniger gebaut, berichtet Reutter aus seinen Kundengesprächen.
Bei den Immobilienpreisen ist im Gefolge des Zinsanstiegs zwar eine Trendwende erkennbar, die aber bislang „sehr moderat“ ausfällt. Auf Basis der vdp-Transaktionsdatenbank erwartet Reutter für das erste Quartal 2023 einen Preisrückgang bei Wohnen um 5% im Vergleich zum Vorjahr. Das sei „fast gar nichts“. Dass es sich dabei womöglich nur um die berüchtigte Ruhe vor dem Sturm handeln könnte, sieht der vdp-Präsident, dessen Nachfolger auf der Mitgliederversammlung am 7.6. gewählt werden soll, nicht. Selbst bei einem Preiseinbruch um 20%, wie er in der Branche immer wieder kolportiert wird, würde der Markt lediglich auf das Niveau von Ende 2020 zurückfallen. Die geringe Neubauaktivität werde vielmehr zu weiter steigenden Mieten bei Wohnen und in zwei bis drei Jahren zu einer Angebotslücke bei Büros führen.
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