Bankhaus Lampe – Fosun beteuert Übernahmeinteresse
Brodelnde Gerüchteküche _ Vor 14 Monaten hat Hauck & Aufhäuser offiziell die Übernahme des Bankhaus Lampe verkündet. Obwohl die zum chinesischen Fosun-Konzern gehörende Privatbank in weiser Voraussicht und in Kenntnis der kulturellen Eigenheiten seines Eigentümers von Anfang an gut ein Jahr für das Closing eingeplant hat, hat die BaFin bisher immer noch keine Vollständigkeitserklärung ausgestellt. Erst damit beginnt die Frist von 60 Bankarbeitstagen, in der die Aufsicht den 250 Mio. Euro-Deal noch absagen könnte. Aus Sicht von Hauck & Aufhäuser hat die Behörde inzwischen zwar alle Unterlagen erhalten. Die Prüfung der Papiere kann allerdings, auch wegen Corona, dauern. Abgebrochen ist der Prüfungsprozess nach unseren Informationen nicht.
Bei Lampe sorgt die Verzögerung aber für Unruhe. Ursprünglich war intern ein Zusammenschluss für Anfang Juli in Aussicht gestellt worden. 2021 werde das letzte Jahr unter Oetker-Dach, so die Ansage. Jetzt könne sich der Deal sogar auf 2022 verschieben, heißt es. Die Frage sei, ob Fosun überhaupt noch interessiert an Lampe ist. Anlass für solche Zweifel gibt das Kreditgeschäft (1,75 Mrd. Euro), das Hauck & Aufhäuser gar nicht betreibt. Die Risiken dort sollen indes entgegen Marktgerüchten überschaubar sein. Zuletzt konnten sogar Rückstellungen aufgelöst werden (s. PLATOW v. 24.3.). Etwa 500 Mio. des ohnehin kleinteiligen Kreditbestandes sind grundpfandbesichert, dazu kommen viele Depotunterlegungen. Lediglich das Mittelstandsportfolio mit rd. 400 Mio. Euro könnte für Kummer sorgen.
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