MTU Aero hofft auf Boeing und höhere Anteile an Triebwerken

Rekordergebnisse in Reihe und bloß keine Abenteuer. Nach diesem Motto hat sich die MTU Aero-Aktie zu einer Art Witwen- und Waisen-Papier der Luftfahrt entwickelt, bei dem vor allem langfristig orientierte Pensionsfonds engagiert sind. 2016 war ein typisches Jahr: Nach zwei Prognoseanhebungen und einem weiteren Rekordergebnis mit einem Umsatzplus von 7% auf 4,7 Mrd. Euro sowie einem operativen Ergebnissprung von 14% auf 503 Mio Euro lag die Aktie zum Jahresende 60% im Plus. 2017 soll es jeweils um 8% nach oben gehen.

Vormann Reiner Winkler hat entsprechend wenig Probleme, die Börsenstory zu erläutern: MTU Aero bleibt ein Pure Player, frühere M&A-Ambitionen sind ad acta gelegt. Nach Abschluss der Investitionen in das neue GTF-Triebwerk, das u.a. beim A320neo eingesetzt wird, geht es jetzt ans Ernten. Ab 2018 werden Entwicklungsaufwand und Investitionen sinken, Cashflow und Margen dank des dann startenden lukrativen Wartungsgeschäfts schrittweise steigen. Den meisten Investoren reicht diese Perspektive locker aus. Wer mehr braucht, darf von möglichen Dividendenerhöhungen oder gar Aktienrückkäufen träumen, wenn der Casflow ausreicht. Langfristig ist zudem geplant, den eigenen Wertschöpfungsanteil an den aktuellen Triebwerksprogrammen auszubauen. Bei dem unter Pratt & Whitney-Regie gebauten GTF kommt MTU bisher auf 18%, laut Vertrag möglich sind bis zu 25%. Außerdem könnte sich Boeing für seine 737 für das GTF entscheiden.

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