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Volksbank Dortmund-Nordwest – BVR-Garantien von 134 Mio. Euro

Aufsichtsrat und Vorstand der Volksbank Dortmund-Nordwest. Von links: Vorstand Dennis Jaschik, AR-Vorsitzender Reiner Pamp, stellvertretender AR-Vorsitzender Klaus-Dieter Jänicke, Vorstand Ralf Knappkötter.
Aufsichtsrat und Vorstand der Volksbank Dortmund-Nordwest. Von links: Vorstand Dennis Jaschik, AR-Vorsitzender Reiner Pamp, stellvertretender AR-Vorsitzender Klaus-Dieter Jänicke, Vorstand Ralf Knappkötter. © Volksbank Dortmund Nordwest

_ Die ersten Schlagzeilen zur angeschlagenen Volksbank Dortmund-Nordwest liegen schon etwas zurück. Jetzt gibt es detaillierte Infos vom Institut selbst. Bei der gestrigen Vertreterversammlung stellte der Vorstand die Geschäftszahlen 2023 vor.

Zuvor war bereits in mehreren Medien berichtet worden, dass die Bank aufgrund von Bewertungskorrekturen bei Immobilienfonds einen hohen Verlust eingefahren hat und sich daher unter den Schutzschirm des BVR retten muss (s. PLATOW v. 7.6.).

Wie wir aus gut informierten Kreisen hören, soll sich der Sanierungsbedarf auf 134 Mio. Euro belaufen. Der BVR hat die Garantien dafür bereits zugesichert. Zudem stimmten gestern Abend die Vertreter mit ausdrücklicher Unterstützung der 130 Mitarbeiter für Sondierungsgespräche mit der deutlich größeren Dortmunder Volksbank (Bilanzsumme: 10,7 Mrd. Euro). Letztere muss sich nun selbst aber erst einmal sortieren, wie aus dem Institut verlautet. Parallel zum Sanierungsplan wird der gewünschte Zusammenschluss sondiert. Somit kann das kriselnde Institut zunächst aufatmen.

Wie es um den Sanierungsfall steht, zeigt der Blick ins Zahlenwerk für 2023: Die Bilanzsumme ist um 64 Mio. Euro auf 1,06 Mrd. Euro gesunken. Ursächlich dafür seien v.a. eine Konsolidierung im Kundenkreditgeschäft, Verkäufe der besagten Immobilienfonds und eine verringerte Liquidität. Das Kreditvolumen ging um 24 Mio. Euro (-3%) auf 828 Mio. Euro zurück. Als Grund wird die geringere Nachfrage nach Baufinanzierungen in der Region angeführt; auch im Kundenkreditgeschäft habe die Bank Ergebnisanteile verloren. Ebenfalls kritisch ist der Einbruch bei Kundeneinlagen, die um 70 Mio. Euro auf 828 Mio. Euro schrumpften.

Das ist nicht alles. Das Zinsergebnis verringerte sich um 7,6 Mio. Euro, u.a., weil die Ausschüttung aus den Spezialfonds ausblieb. Als eine der wenigen positiven Nachrichten stieg das Provisionsergebnis um 15% auf 4,8 Mio. Euro. Allerdings erhöhte sich auch der Betriebsaufwand um 1,7 Mio. auf fast 19 Mio. Euro – das lag hauptsächlich an der von der Aufsicht angeordneten Sonderprüfung, auf die man sich „mit externer Unterstützung“ habe vorbereiten müssen, so Vorstand Dennis Jaschik in einer Mitteilung.

Insgesamt liegt das Betriebsergebnis vor Bewertung 2023 bei einem Minus von 130.000 Euro. Der Ausblick auf die kommenden Geschäftsjahre zeigt keine ausreichenden Ergebnisbeiträge. ck

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