Eurowings – Bei Ryanair macht Spohrs Expansions-Ehrgeiz halt
Eigentlich kann Lufthansa-Chef Carsten Spohr die angemieteten Flieger von Laudamotion für seine Tochter Eurowings gut gebrauchen. Dass sich der ewige Rivale Ryanair aber zuvor mit 25% bei Niki Lauda eingekauft hat, war Spohr ein dicker Dorn im Auge, der den wet lease zu einer Partnerschaft wider Willen degradierte. Bei Ryanair scheint der grenzenlose Expansions-Ehrgeiz Spohrs halt zu machen. Nach nur wenigen Wochen kündigt Eurowings den wet lease per Ende Mai auf. Offiziell nennt der Low-Coster das Ryanair-Computersystem als Grund, das Laudamotion seit neuestem nutzt. Dieses sei mit dem von Eurowings nicht kompatibel. Auch hätte Laudamotion die gewünschten Kapazitäten ab Juni nicht bereitstellen können.
Hinter dem Schlussstrich steckt aber weitaus mehr. Laudamotion wird künftig vollends in Ryanair aufgehen. Die Iren wollen auf 75% aufstocken, sobald die Kartellbehörden grünes Licht geben. Dann gemeinsame Sache mit dem irischen Billigheimer zu machen, dessen Arbeitsbedingungen aktuell für heftige Kritik sorgen und tiefe Kratzer im Image des dauerfröhlichen Branchenclowns und Airline-Chef Michael O‘Leary hinterlassen, könnte unschön auf die Lufthansa-Familie abfärben. Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, war die Präsenz Ryanairs denn auch für Condor Grund genug, die Kooperation mit Lauda aufzukündigen. Auch aus Wettbewerbssicht gibt es gute Argumente für Spohr, die Iren zu meiden. Schließlich war der strategische Zug, sich Laudamotion zu schnappen, von O‘Leary eine klare Kampfansage.
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