Schweiz – Finanzplatz in Nöten
Stellen Sie sich vor, die Deutsche Bank hätte eine Bilanzsumme von 8 408 Mrd. US-Dollar. Das wäre nämlich genau das Doppelte des deutschen BSP von 4 204 Mrd. Dollar 2022. Ein so gigantisches Institut gibt es auf der ganzen Welt nicht. Die größte Bank unseres Globus, zudem eines viel größeren Landes, nämlich China, ist die Industrial & Commercial Bank of China mit einer Bilanz (2021) von 5 536 Mrd. Dollar. Solche Zahlenspiele mögen Ihnen die Banken-Gigantomanie in der kleinen Schweiz vor Augen führen, wo aus UBS und CS eine Bank entsteht, deren Bilanz mit 1 675 Mrd. Dollar nahezu exakt dem Doppelten des BSP der Schweiz entspricht.
Zum Vergleich: Die Deutsche Bank-Bilanz bringt es mit aktuell 1 452 Mrd. Dollar auf knapp 35% des deutschen BSP und Christian Sewing achtet sehr genau darauf, dass sie nicht wieder mit unrentablem Geschäft überfrachtet wird. Nach der Fusion wird die UBS auf Platz 21 im Global Ranking vorrücken und damit die französische Großbank Société Générale ebenso hinter sich lassen wie die Deutsche Bank sowie die beiden US-Häuser Goldman Sachs und Morgan Stanley. Wie lässt sich ein solches Institut nachhaltig so aufstellen, dass es für den Finanzplatz Schweiz nicht zur Gefahr wird? Zweifel, dass das diesmal gelingt, sind angebracht. Nachdem die UBS in der Finanzkrise 2008 ins Wanken geriet und staatlich gestützt werden musste, vergingen trotz aller Schwüre der Finma, Schweizerischen Nationalbank und der Regierung in Bern keine 15 Jahre bis zu einer ähnlichen Krise, mit schon jetzt fataleren Signalen für den Finanzplatz.
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