Zentralbanken

Wie Lindner Kukies den Weg an die EZB-Spitze verbaut

Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main
Die Europäische Zentralbank in Frankfurt am Main © CC0

_ Am Freitag (23.6.) läuft die Bewerbungsfrist für die Nachfolge von EZB-Chefbankenaufseher Andrea Enria ab. Als heißeste Favoritin für den Top-Posten gilt weiterhin Bundesbank-Vizepräsidentin Claudia Buch, die auch auf die Unterstützung der Bundesregierung, insbesondere von Finanzminister Christian Lindner, bauen kann. Für den FDP-Chef würde die Berufung Buchs zur obersten EZB-Bankenaufseherin aller Voraussicht nach die Chance eröffnen, einen Liberalen an hervorgehobener Stelle im Bundesbank-Vorstand zu installieren.

Die Personalie hätte aber noch einen ganz anderen Nebeneffekt, den Lindner wohl ebenfalls fest im Blick hat. Wenn Buch den zweitmächtigsten EZB-Posten bekommt, dürfte Deutschland auf absehbare Zeit kaum eine Chance haben, auch noch nach der EZB-Spitze zu greifen. Mit diesem Schachzug, so wird uns berichtet, wolle Lindner verhindern, dass Kanzler Olaf Scholz seinen Intimus Jörg Kukies zum Nachfolger von EZB-Präsidentin Christine Lagarde machen könnte. So soll Scholz bereits versucht haben, Kukies als Nachfolger von Jens Weidmann zum Bundesbank-Präsidenten zu küren, um ihn für die Lagarde-Nachfolge in Stellung zu bringen. Der Plan soll jedoch am Widerstand des Finanzministers gescheitert sein, der daraufhin dem Kanzler Joachim Nagel für den Posten empfahl. Nagel besitzt zwar ebenfalls ein SPD-Parteibuch, aber anders als Kukies ist er nicht durch besonderes parteipolitisches Engagement aufgefallen.

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