Aareal – Finanzinvestoren halten sich bei Squeeze-out noch bedeckt
Klösges stimmt auf höhere Risikovorsorge ein _ Auch nach der von der EZB-Bankenaufsicht jüngst genehmigten Übernahme der Aareal Bank durch die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge sowie den kanadischen Pensionsfonds CPPIB und Goldman Sachs wird der Wiesbadener Gewerbeimmobilienfinanzierer wohl nicht so schnell vom Kurszettel verschwinden. Über einen möglichen Rückzug von der Börse mit anschließendem Squeeze-out der verbliebenen freien Aktionäre haben die neuen Eigentümer noch nicht entschieden, berichtete Aareal-Chef Jochen Klösges im Club Frankfurter Wirtschaftsjornalisten (ICFW).
Für diese Zurückhaltung haben die Finanzinvestoren durchaus gute Gründe. Mit ihrem erfolgreichen Übernahmeangebot haben sie zwar die für einen verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out notwendige Schwelle von 90% der Stimmrechte erreicht, gleichwohl ist dieser Weg für die neuen Mehrheitseigner keine Option. Denn die dafür zwingend erforderliche Verschmelzung der Aareal Bank auf das mit einer nur sehr schmalen Bilanz ausgestattete Übernahme-Vehikel Atlantic BidCo wäre eine extrem komplexe Transaktion. Damit bleibt den Finanzinvestoren nur der ebenfalls recht mühsame Weg, weitere Aareal-Anteile zuzukaufen, um die übliche Squeeze-out-Schwelle von 95% zu überspringen.
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