Merkel – Von Trump und Macron abgehängt
Vom Zenit ihrer Macht im Innern und ihres internationalen Ansehens hat sich Angela Merkel für viele Deutsche rasend schnell und weit entfernt. Dies vor allem aus drei Gründen: 1. Mit der von der FDP durch ihren Rückzug erzwungenen Neuauflage der GroKo erstickt die vom vierten Kabinett Merkel ausgehende deutsche Politik im „weiter so“. Eine Jamaika-Koalition hätte am Ende der Ära Merkel noch eine Art Aufbruchstimmung erzeugen können, nicht nur im Innern. Auch die Welt würde auf diese von Deutschland ausgehenden neuen Impulse schauen.
Frankreichs Emmanuel Macron würde Merkel nicht wie jetzt so oft die Schau stehlen können. 2. Während Merkel zu Zeiten des Sozialisten François Hollande in Europa den Ton angab und dieser innenpolitisch schwer angeschlagene Präsident nichts dabei fand, von der deutschen Kanzlerin geführt zu werden, erwarten die Franzosen von Macron eine dominante Rolle in Europa, die dieser voll ausfüllt. Sie ist für Macron eine Art politischer Überlebensversicherung. 3. Merkels direkter Draht ins Weiße Haus ist mit Donald Trump dahin. Beide finden nicht zueinander und sogar Merkel macht keinerlei Hehl mehr aus dieser Antipathie. Wir erinnern uns an das gute Einvernehmen zwischen der Kanzlerin und dem Demokraten Barack Obama. Merkel gehörte für Obama zu dessen wichtigsten internationalen Stützen, auf deren Rat der US-Präsident größten Wert legte. Bezeichnender Weise galt der letzte Anruf des scheidenden Obama Merkel und deren Mann.
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