Mario Draghis Vermächtnis
Ein Hauch von Abschied waberte durch den Mozart-Saal der Alten Oper, als Mario Draghi auf die Bühne des Frankfurt European Banking Congress schritt. Auch wenn die Amtszeit des EZB-Präsidenten erst im Oktober 2019 endet, war es für Draghi der letzte Auftritt bei dem Frankfurter Banken-Meeting in dieser Funktion. Den an das Tagungsmotto „Back to Normal – What does it mean?“ angelehnten Appell von Deutsche Bank-Chef Christian Sewing, auch bei den Zinsen alsbald zur Normalität zurückzukehren, schien Draghi allerdings geflissentlich überhört zu haben.
Der EZB-Chef bestätigte aber zumindest, dass die besonders in Deutschland umstrittenen Anleihekäufe Ende Dezember endgültig auslaufen sollen. Bundesbank-Präsident Jens Weidmann, der als schärfster Kritiker der EZB-Anleihekäufe gilt, mahnte gleichwohl, dass unkonventionelle geldpolitische Instrumenten nicht zum Normalfall werden dürften. Vorläufig Entwarnung gab Draghi mit Blick auf die jüngste Wachstumsschwäche in der Euro-Zone. Er sehe keinen Grund, weshalb der Aufschwung abrupt enden sollte, ließ Draghi verlauten. Die Wirtschaft wachse bereits seit fünf Jahren, da sei eine gewisse Abschwächung ganz normal. Auch habe die geringere Wachstumsdynamik den Kreislauf aus höherer Beschäftigung, steigenden Löhnen und verstärktem Konsum, der die Wirtschaft am Laufen hält, keineswegs gebrochen.
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