Merck – Wann legt Garijo los?
Ungeduldige Eigentümer _ Seit gut einem Jahr führt Belén Garijo Merck. Als CEO der größten Sparte Healthcare und Vize ihres Vorgängers Stefan Oschmann hat die toughe Spanierin zuvor bereits ihre Dealmacher-Qualitäten unter Beweis gestellt (u. a. Verkauf des OTC-Geschäfts an Procter & Gamble 2018). Jetzt wäre es nach einigen selbstbewussten Ankündigungen, die Darmstädter zu einem Weltkonzern zu formen, an der Zeit für weitere Deals, hören wir aus dem Umfeld der weit gestreuten Familiengesellschafter (Anteil 70%).
Ein erster Schritt könnte der Verkauf des Pigmentgeschäfts sein, der angeblich längst vorbereitet wird und rd. 1 Mrd. Euro in die Kasse spülen könnte. Der Bereich gilt als margenschwach, nicht zum Kerngeschäft passend und imageschädigend (Kinderarbeit bei der Rohstoffgewinnung). Ein Verkauf an PE-Investoren ist bei den konservativen Darmstädtern indes nicht gern gesehen. Bei Wettbewerbern könnte es indes Kartell-Bedenken geben. Ein schwieriger Spagat für Spartenchef Kai Beckmann, der die strengen Margenziele der Familie erfüllen will und als Präsident des Arbeitgeberverbands Chemie einen Ruf zu verlieren hat. Mit dem Verkaufserlös könnte die schwach performende und im internationalen Vergleich zu kleine Pharmasparte auf Vordermann gebracht werden.
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