Teuerung

Inflation – Verkehrte Welt

In Großbritannien überschritt die Inflation im Juli mit 10,1% eine markante Schwelle. In Deutschland lag sie zuletzt bei 7,5%, in der Eurozone bei 8,9%. Zum Vergleich: Brasilien, ein Land, das in den 1980er- und 1990er-Jahren von Hyperinflation heimgesucht wurde und dessen durchschnittliche Geldentwertung zwischen 1981 und 2021 lt. IWF-Daten im Jahresdurchschnitt bei spektakulären 294% lag, ist aktuell geradezu ein Hort von Stabilität.

Banco Central do Brasil, die Notenbank des Landes, prognostizierte kürzlich für dieses Jahr einen erneut leichten Rückgang der Geldentwertung auf 7,11%. Für 2023 werden sogar nur noch 5,36 und für 2024 3,3% erwartet. Das Geheimnis dieser verkehrten Welt sind u. a. die rasant gestiegenen Weltmarktpreise für Rohstoffe und Energie. Westeuropa ist in dieser Hinsicht arm, Brasilien mit seinen großen Öl- und Gasvorkommen reich. Zwar ist Brasilien auf einigen Feldern, etwa den im Preis rasant gestiegenen Düngemitteln, weltgrößter Importeur, aber insgesamt profitiert das Land von seiner soliden Stellung als Nettoexporteur von Nahrungsmitteln und Energie.

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