Xi Jinping – Der große Blender
WEF-Gründer Klaus Schwab weiß um die weltweite Aufmerksamkeit, die Chinas Staatsführer Xi Jinping auf sich zieht, wo immer er auftritt. Auch Schwabs Forum, das wegen der Pandemie dieses Jahr erneut nur virtuell stattfinden kann, braucht Aufmerksamkeit. Umgekehrt schätzt Xi die Bühne des allem Guten verpflichteten WEF. Kein Ort eignet sich besser, um sich als Wolf im Schafspelz einem Weltpublikum zu präsentieren. So musste Schwab den chinesischen Potentaten auch nicht lange bitten, das zweite WEF in Folge remote zu eröffnen und damit erwartungsgemäß zurück in die Schlagzeilen zu katapultieren.
Xi säuselte von den „katastrophalen Folgen“ einer globalen Konfrontation und verspricht Reformen und Offenheit. Gleichzeitig warnte er vor den schlimmen Folgen einer zu restriktiven westlichen Geldpolitik und spielte sich dabei als Sachwalter der Interessen der Entwicklungsländer auf. In Wahrheit würde aber China selbst am meisten unter einem zu starken Abdrehen des Geldhahns leiden. Peking will möglichst ungestört und unaufhaltsam seinen Aufstieg zur Weltmacht Nr. 1 orchestrieren. Dazu bedarf es stabiler Handelsströme. Deshalb umgarnt China auch jetzt wieder vor allem Deutschland. Olaf Scholz, der am heutigen Mittwoch ebenfalls beim WEF Flagge zeigt, telefonierte zu Beginn der Woche mit Chinas Außenminister Li Keqiang.
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