Lebensversicherer gehen an die Substanz
Die deutschen Lebensversicherer stehen mittel- bis langfristig vor schweren Zeiten. Die Probleme sind dabei vor allem durch die Niedrigzinspolitik der EZB verur-sacht. „Es ist kurz vor Zwölf“, meint Uwe Eilers, Vorstand der FV Frankfurter Vermögen AG. Eilers beruft sich auf die vom Bund der Versicherten kürzlich veröffentlichte Analyse der Solvenzquoten der deutschen Lebensversicherer.
Beim Lesen dieser Daten, so Eilers, sollten bei jedem Inhaber von Renten- und Lebensversicherungspolicen die Alarmglocken schrillen. Ein Viertel aller Gesellschaften würde bereits ohne Gewinne arbeiten. Er geht davon aus, dass der größte Teil der rd. 83 Mio. Leben-Verträge in Deutschland, die derzeit ein Volumen von mehr als einer Billion Euro auf sich vereinen, Garantieverzinsungen von 2 bis 3% aufweisen. Das Deckungsstockvermögen ist aber wegen vielfältiger Vorgaben zu großen Teilen in bonitätsstarken Anleihen angelegt. Doch jede Anleihe, die zurückgezahlt wird, verschlimmert die Lage der Assekuranz. Schließlich muss das Geld wieder entsprechend mit Rendite angelegt werden. Das allgegenwärtige Problem: Bonitätsstarke Anleihen rentieren inzwischen selbst bei langen Laufzeiten mit einer negativen Verzinsung.
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