T-Mobile – Cyberattacke mehr als ein unglücklicher Zwischenfall
fünf angriffe seit 2018 _ Gerüchte über eine Cyberattacke auf die US-Tochter der Deutschen Telekom kursierten schon zu Wochenbeginn. T-Mobile selbst wollte erst sicherstellen, dass es tatsächlich ein Datenleck gibt, bevor der Konzern irgendetwas bestätigt und tut dies nun auch sehr zaghaft. Die Angreifer hätten sich Zugriff auf einige Daten verschafft, räumt T-Mobile ein, bekräftigt im gleichen Atemzug aber, dass das „Einfallstor“ wieder geschlossen sei.
Die im Raum stehenden 100 Mio. Kunden, deren persönliche Kontakt- und Sozialversicherungsdaten Hacker erbeutet haben sollen, bestätigt die Telekom-Tochter noch nicht. Das wäre fast die gesamte Kundenbank. Erst jüngst hatte Telekom-Chef Tim Höttges stolz von rd. 105 Mio. US-Kunden bei T-Mobile gesprochen. Doch auch ohne endgültigen Ermittlungsstand ist der Zwischenfall ein Problem für T-Mobile, die über das Neukundenwachstum seit der Fusion mit Sprint ihren Wachstumserfolg und vor allem den Vorsprung zu den Rivalen AT&T und Verizon definiert. Verschreckte Amerikaner, jeder ein potenzieller Neukunde, gefährden das Wachstum. Und Bestandskunden könnten eine Klagewelle lostreten, denn es ist bereits der fünfte Cyberangriff binnen vier Jahren. Das könnte CEO Mike Sievert in Erklärungsnot bringen, wenn deutlich wird, dass es dem Konzern nicht gelang, seit 2018 ein angemessenes Upgrade seines Cybersicherheits-Konzeptes aufzustellen. Der Telekom-Riese ist augenscheinlich aufgrund der vielen sensiblen Datensätze verstärkt im Visier von Hackern, die auf ein lukratives Geschäft mit dem Verkauf der Informationen hoffen. Das zeigt Wirkung. Die Aktie von T-Mobile tauchte 3% ab und machte damit 5 Mrd. US-Dollar Marktkapitalisierung zunichte.
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