Bankensektor

Bank of America glänzt, Morgan Stanley nicht

_ Das zweite Quartal ist für die großen US-Banken auffallend uneinheitlich verlaufen. Insbesondere im Investmentbanking scheidet sich die Spreu vom Weizen.

Nach den starken Zahlen von J.P. Morgan und Wells Fargo sowie dem Gewinneinbruch bei der Citigroup Ende vergangener Woche präsentieren sich nun auch Morgan Stanley und Bank of America in höchst unterschiedlicher Verfassung. Getrieben von einem um 14% verbesserten Zinsüberschuss sowie einem soliden Investmentbanking konnte die Bank of America ihren Nettogewinnn im zweiten Quartal um 19% auf 7,4 Mrd. US-Dollar steigern.

Ganz anders das Bild bei der Investmentbank Morgan Stanley. Das Institut von CEO James Gorman bekam die schwache Marktaktivität in der M&A-Beratung sowie im Handelsgeschäft voll zu spüren. Der Nettogwinn knickte um 12,5% auf 2,2 Mrd. Dollar ein. Dabei musste Morgan Stanley allerdings auch einen negativen Sondereffekt verkraften. Aufgrund von Mitarbeiterklagen wurden Abfindungen in Höhe von 308 Mio. Dollar fällig.

Dass es nicht noch schlimmer kam verdankt Morgan Stanley der Wealth Management-Sparte, die im Gefolge des kräftigen Zinsanstiegs einen Rekordertrag von 6,7 Mrd. Dollar (+16%) einfuhr. Interessant ist indes ein genauerer Blick auf das Handelsgeschäft der beiden US-Institute. Während Morgan Stanley im Aktienhandel (-14%) und im Anleihehandel (-31%) zweistellige Ertragseinbrüche hinnehmen musste, konnte die Bank of America im Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen die Erträge sogar um 7% steigern. Auch im allgemein schwachen Aktienhandel hielt sich der Rückgang mit -2% in überschaubaren Grenzen. fm


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