SAP – Der neue Musterschüler
Operativ laufen die Geschäfte des Walldorfer Softwarespezialisten SAP bestens. In Sachen Cloud macht kaum einer den Walldorfern etwas vor. Bei Fragen von Compliance und Transparenz hingegen machte SAP zuletzt keine gute Figur: Vergangenes Jahr hagelte es rege Kritik von den Aktionären ob der intransparenten Vergütungspolitik des SAP-Konzerns. Hinzu kam der südafrikanische Korruptionsskandal (s. PLATOW v. 18.7.2017). Auf der Imageseite hat der Software-Gigant einige Kratzer erlitten.
Um die Gunst der Aktionäre nicht weiter zu strapazieren, deren Unmut sich auf der HV 2017 in einem nur knappen Mehrheitsergebnis zur Entlastung des AR manifestierte, dreht SAP an wichtigen Stellschrauben seiner Corporate Governance. Auf der diesjährigen HV am Donnerstag stellte SAP ein general-überholtes, transparenteres System für die Managervergütung vor. Die kurzfristige variable Vergütung soll keine Ermessenskomponente mehr umfassen, sondern nur finanzielle Ziele berücksichtigen. Auch soll die Grenze für die höchstmögliche Bezahlung gesenkt werden, die bisher allerdings nicht erreicht wurde. Der überdurchschnittlich dicke Gehaltsscheck (2017: 14 Mio. Euro) von CEO Bill McDermott soll aber bleiben. Mit Blick auf die globale Konkurrenz müsse die Vergütung entsprechend ausfallen, um international wettbewerbsfähig zu sein, verteidigt AR-Chef Hasso Plattner den üppigen Lohnzettel.
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