DVB Bank – Neue Probleme auf dem Weg zur Schlachtbank?

Die DZ Bank befürchtet nach unseren Informationen über den budgetierten Bedarf hinaus im laufenden Jahr keine neuen Abschreibungen bei ihrer angeschlagenen Tochter DVB Bank. Das dürfte DZ Bank-Chef Wolfgang Kirsch auf der Hauptversammlung am 30.5. den besorgten Eigentümern auch noch einmal bestätigen. Immerhin hat die DVB Bank, die 2017 einen Verlust von 774 Mio. Euro produziert hatte, das genossenschaftliche Spitzeninstitut in den letzten beiden Jahren bereits mehrfach über Abschreibungen und notwendige Kapitalspritzen spürbar belastet. Allein im vergangenen Jahr musste die DZ Bank 728 Mio. Euro auf die DVB abschreiben.

Gerüchte, wonach die DVB jetzt erneut einen erheblichen Wertberichtigungsbedarf verursacht, dürften mit dem anstehenden Verkauf von einzelnen DVB-Kreditportfolien zu tun haben. Diese werden aktuell zusammengestellt. Im Vorfeld steigt wenig überraschend das Interesse bei potenziellen Käufern, den Wert der Portfolien schlecht zu reden. Die Due Diligence beginnt in den nächsten Wochen. Interessensbekundungen gibt es bereits zahlreiche. Nach der Sommerpause erwartet die DZ Bank konkrete Angebote zunächst für die leichter zu verkaufenden Flugzeug- und Gütertransport-Kreditpakete der DVB, die insgesamt gut 6 Mrd. bzw. 1,4 Mrd. Euro schwer sind. Abgeschlossen werden sollen diese Verkäufe im Spätherbst. Beim 9,5 Mrd. Euro großen Schiffsportfolio ist die Lage wegen der angespannten Situation auf den Schifffahrtsmärkten schwieriger. Kirsch will neue Belastungen in seinem letzten Jahr an der DZ-Spitze unbedingt vermeiden und kann sich große Preisabschläge deshalb kaum leisten.

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