BMW-Aktionäre kommen nach hartem Jahr glimpflich davon
Trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs in 2018 um 16,9% auf 7,2 Mrd. Euro und keineswegs rosiger Aussichten für das laufende Jahr klettert die Ausschüttungsquote bei BMW von gut 30 auf 32%. Susanne Klatten und Stefan Quandt, die zusammen 46,7% an BMW halten und deren AR-Bestellung auf der HV verlängert werden soll, erhalten damit gut 1 Mrd. Euro. Das ist zwar weniger als im Vorjahr, angesichts der Herausforderungen, denen sich BMW im laufenden Jahr ausgesetzt sieht, aber nicht schlecht. BMW-Vormann Harald Krüger, der selber auf eine Verlängerung seines 2020 endenden Vertrages hofft, weiß nur zu gut, wie wichtig ein verlässlicher Aktionär ist. Das gilt umso mehr als die gesamte Automobilindustrie im Umbruch ist und sich für viel Geld neu aufstellen muss.
Bei BMW ist der Ausblick für das kommende Jahr gedämpft. Allerdings laufen im Frühjahr bzw. Sommer einige Kernmodelle neu an (u. a. 3er, X7), so dass es im zweiten Halbjahr durchaus Rückenwind geben wird, zumal es sich mit einem schwachen Vorjahr vergleicht. Das WLTP-Zulassungschaos, das 2018 den Absatz blockiert und zuvor Preiskämpfe ausgelöst hatte, droht zwar auch im September 2019 wieder. Mehr Sorgen bereiten dem mit dem altersbedingten Ausscheiden von Peter Schwarzenbauer im Herbst um eine Position verkleinerten Vorstand aber die Nachfrage in China, steigende Rohstoffpreise, ungünstige Wechselkurse und vor allem die Kosten der Regulierung. E-Antriebe und die weitere Reduzierung des CO2-Ausstoßes spiegeln sich in der F&E-Quote, die mit 7,1% deutlich über normal liegt. Daran wird sich 2019 nichts ändern. Die Marge der Auto-Sparte, die mit 7,2% erstmals seit der Finanzkrise unter das Ziel von 8 bis 10% gefallen ist, bleibt unter Druck.
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