Zentralbanken

Bundesbank-Verluste sorgen für Nervosität

_ Die Woche nach dem IWF-Gipfel hat für Joachim Nagel mit einem schwierigen Besuch begonnen. In Berlin stellte sich der Bundesbank-Präsident am Montag in einer nichtöffentlichen Anhörung den Fragen von Abgeordneten aus dem Bundestags-Europaausschuss. Dabei ging es auch um die Mindestreserve. Nagel sagte, die Banken müssten sich auf höhere Quoten einstellen, berichten uns Teilnehmer. Er verwies dabei auf frühere Zeiten, in denen die Mindestreserve deutlich höher lag.

Für Nagel selbst sehr unangenehm war ein anderes dort diskutiertes Thema: die absehbar hohen Verluste, die die Bundesbank in den kommenden Jahren verzeichnen wird. Bislang konnten sich deutsche Finanzminister darauf verlassen, dass die Bundesbank – von wenigen Ausnahmen abgesehen – Jahr für Jahr Milliardengewinne an den Bundeshaushalt abführt. Damit ist es vorbei, voraussichtlich für lange Zeit. Die Zinswende beschert der Notenbank nun hohe Verluste. Denn sie sorgt auf der einen Seite dafür, dass die Bundesbank an Commerzbank, Deutsche Bank und andere Institute deutlich höhere Zinsen für ihre Einlagen zahlen muss.

overlay

Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen

  • DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
  • Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
  • 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
  • inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
  • monatlich kündbar

ARTIKEL DIESER AUSGABE

Zentralbanken | 17. Oktober 2023

EZB will Bargeld besser schützen

Wer nach Finnland oder in die Niederlande reist, kennt es schon: An den Eingängen von Cafés oder Geschäften hängen Schilder mit der Aufschrift „Kein Bargeld“, auch Taxifahrer wollen... mehr