Nestlé – Schneider mistet rigoros aus
Mark Schneider ist bei Nestlé angetreten, um dem Imperium der Fertignahrung einen neuen Anstrich zu verpassen. Seit 2017 trimmt der Ex-Fresenius-Chef Nestlé großen Schrittes auf nachhaltigere, gesündere Lebensmittel rund um die als neue Kerngeschäfte definierten Sparten Ernährung, Gesundheit und Wellness (NHW). Weniger lukrative Bereiche kommen weg. Zuletzt traf es das US-Süßwarengeschäft, das Nestlé bereits 2,8 Mrd. US-Dollar einbrachte. Nun folgt der nächste Milliardendeal. Für 10,2 Mrd. CHF (9 Mrd. Euro) soll das Skin Health-Geschäft noch im 2. Hj. an ein Konsortium um den Finanzinvestor EQT und den Staatsfonds von Abu Dhabi gehen.
Vor allem Schneiders Know-how im Gesundheitssektor überzeugte die Schweizer, muss sich Nestlé doch vorwerfen lassen, zu lange am Tütchen-Image festgehalten und den modernen, gesünderen Ernährungszeitgeist verschlafen zu haben. Dies zehrte am Wachstum. Das ursprüngliche Ziel von 5% Wachstum verfehlte Nestlé zuletzt, zum Ärger der Aktionäre. Besonders der aktivistische Investor Daniel Loeb, der über seinen Hedgefonds Third Point 1,3% am Schweizer Nahrungsmittelgiganten hält, fordert lauthals höhere Margen und ein schlankeres Portfolio. Vor allem die 23%-Beteiligung an Kosmetikkonzern L‘Oréral soll Schneider laut Loeb vergolden.
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