Holpriger Jahresbeginn bei Publikumsfonds
Die deutsche Fondsindustrie blickt zum Jahresstart auf eine gemischte Bilanz. Zwar sammelten die beim Branchenverband BVI registrierten Gesellschaften in den ersten drei Monaten über alle Anlagesegmente hinweg 24,5 Mrd. (2018: 31,9 Mrd.) Euro Nettomittel ein. Eine Differenzierung zwischen den Hauptsegmenten Publikums- und Spezialfonds zeigt aber die wahren Interessen der Anleger derzeit. Während die offenen Spezialfonds 23,8 Mrd. Euro einsammelten, verzeichneten die offenen Publikumsfonds einen Nettomittelverlust von 2,2 Mrd. Euro. Zuletzt war deren Neugeschäft im Startquartal 2014 mit -4,8 Mrd. Euro geringer. Die Fondshäuser verwalteten Ende März ein Gesamtvermögen von 3,1 Bio. Euro. Das entspricht einem Anstieg von 6% seit Jahreswechsel.
Die Absatzliste der Publikumsfonds im Q1 führen Immobilienfonds an (+3,0 Mrd. Euro). Eine Auswertung dieser Anlageklasse zeigt, dass die Fondsgesellschaften den Anteil von Büros und Praxisräumen in den vergangenen vier Jahren reduziert und dafür mehr auf Handel und Gastronomie gesetzt haben. Aktienfonds sammelten im Berichtszeitraum 1,4 Mrd. Euro ein. Hier spiegelt sich die allgemein gute Lage an den weltweiten Börsenplätzen zu Jahresbeginn. Vor allem aktiv gemanagte Fonds und Aktien-ETFs lagen in der Gunst der Anleger vorn. Geldmarkt- und Rentenfonds prägten hingegen das Absatzbild der Publikumsfonds mit Abflüssen von insgesamt 5,1 Mrd. Euro. Dabei verkauften Investoren allein Euro-Kurzläufer im Wert von 5,4 Mrd. Euro. Mischfonds erzielten dagegen praktisch kein Neugeschäft. Unterdessen ist der BVI seit diesem Jahr dazu übergegangen, seine bislang monatliche Absatzstatistik nur noch quartalsweise zu veröffentlichen.
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