Commerzbank – Schwerer Rückschlag für Knof
Völlig überraschend hat Commerzbank-Oberaufseher Hans-Jörg Vetter aus gesundheitlichen Gründen mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt erklärt. Damit verliert Vorstandschef Manfred Knof seinen wichtigsten Verbündeten beim angekündigten Radikalumbau der Commerzbank. Denn der von Vetter von der Deutschen Bank abgeworbene Knof verfügt in der Commerzbank über keine eigene Hausmacht. Er ist deshalb auf den Rückhalt eines starken AR-Chefs angewiesen, der das Vertrauen des größten Aktionärs Bund genießt.
Bis ein Nachfolger gefunden ist, soll Vetters Vize, Betriebsratschef Uwe Tschäge, das Kontrollgremium führen. Das dürfte es Knof nicht gerade leichter machen, den Abbau von 10 000 Mitarbeitern mit dem nötigen Nachdruck voranzutreiben. Knof konnte zwar mit dem Betriebsrat ein Abkommen zum Personalabbau vereinbaren, ganz aufgegeben haben die Arbeitnehmervertreter ihren Widerstand gegen den personellen Kahlschlag aber nicht. Eine schnelle Nachfolge für Vetter, der erst im August den AR-Vorsitz bei der Commerzbank übernommen hatte, ist denn auch kaum in Sicht. Schon die Nominierung des ehemaligen LBBW-Chefs, der als harter Sanierer gilt, gestaltete sich im vergangenen Jahr schwierig. So gab Wunschkandidat Ex-DZ Bank-Chef Wolfgang Kirsch dem Bund einen Korb (PLATOW v. 14.10.).
Kennenlern-Angebot für PLATOW Brief
1 Monat unverbindlich für 7,99 EUR testen
- DAS Briefing für den Finanzplatz Deutschland
- Wissen was die Banken, Vermögens-verwalter und Versicherungen bewegt
- 3x wöchentlich exklusive Nachrichten und Analysen
- inkl. Immobilien Report mit fundierten News & Analysen zu Aktien und Fonds
- monatlich kündbar
ARTIKEL DIESER AUSGABE
VW-Chef Diess – Kampfansage an Tesla
Herbert Diess hat große Ziele. Der VW-Chef will dem US-Rivalen Tesla die Vorherrschaft in der E-Mobilität streitig machen und den Börsenwert von Volkswagen auf 200 Mrd. Euro hochtreiben.... mehr
RWE – Texanische Feuerprobe
Für Rolf Martin Schmitz hätte das Ende als RWE-Chef kaum schöner sein können. Mit glänzender 2020er-Bilanz (3,2 Mrd. Euro ber. EBITDA, 1,2 Mrd. Euro Nettoergebnis) übergibt der CEO... mehr
Signal Iduna – Hübsche Töchter bügeln Corona-Tief aus
Trotz gutem Neugeschäft bei Kranken- und Sachversicherung hat Corona im Ergebnis von Signal Iduna sichtbare Bremsspuren hinterlassen. Neben weniger Leben-Neugeschäft spielt dabei vor... mehr
Allianz – Bäte macht nun auch in Deutschland Nägel mit Köpfen
Eine Überraschung ist dieser einschneidende Schritt im Umbauprozess der Allianz nicht. War es doch ohnehin ein lang gehegter Plan von CEO Oliver Bäte, der nun umgesetzt wird: Allianz... mehr
Fraport rechnet erneut mit Verlust
Wenn es den Airlines schlecht geht, dann leiden auch die Flughafenbetreiber. Fraport ist da keine Ausnahme und mit der Bilanz bzw. dem Ausblick, den CEO Stefan Schulte vorstellte, wird... mehr
BVR – Strategieagenda zieht sich
Die Grundsatzbeschlüsse zur BVR-Strategieagenda „Kompass 2022“ wurden zwar bereits auf der Mitgliederversammlung 2020 verabschiedet. Eine Entscheidungsgrundlage ist aber noch lange... mehr
Zalando – Günstling der Stunde
Corona hat die Modeindustrie schwer getroffen. Davon profitiert Modesternchen Zalando. Als Online-Retailer, der immer stärker die Transformation zur Händlerplattform vorantreibt, zieht... mehr
Chemie – 2021 wird besser als erwartet
Mit einer Erholung hatte der deutsche Chemiesektor zwar gerechnet. Dass sie nun so stark ausfällt, kam aber dann doch überraschend. Vor allem die Nachfrage nach Chemieprodukten von industriellen... mehr
BaFin – Betriebsblind auch bei Cum-Ex
Bei Wirecard habe die BaFin vor lauter Bäumen den Wald nicht gesehen, gestand der mittlerweile geschasste BaFin-Präsident Felix Hufeld im vergangenen Herbst ein. Diese Betriebsblindheit... mehr